Auto-Test

Neuer Lexus NX: Fortschreitende Elektrifizierung

Das Design des Lexus NX wurde im Detail nachgeschärft.
© Lexus

Mit dem zweiten NX bringt Lexus den ersten Plug-in-Hybrid der Marke auf den Markt.

Von Armin Hoyer

Palma de Mallorca – Nachdem bereits die erste Generation des NX als Vollhybrid erhältlich war, gehen die Japaner jetzt einen Schritt weiter und bieten beim neuen Modell zusätzlich eine Plug-in-Hybrid-Variante an. Beim Nachfolger des seit 2014 bereits über eine Million Mal verkauften Midisze-SUV kommen 95 Prozent Neuteile zum Einsatz. Das äußere Erscheinungsbild wurde behutsam weiterentwickelt. So ist der Kühlergrill jetzt etwas breiter und steht steiler. In Kombination mit den Vier-Projektor-LED-Scheinwerfern ist die Frontansicht noch markanter geworden. Jede Leuchteinheit besteht aus elf LED-Elementen, die von einer Frontkamera gesteuert werden. Die L-förmigen Tagfahrleuchten sind nach oben gewandert und jetzt in die Scheinwerfer integriert. Durch einen Knick in den entlang der beiden Türen verlaufenden Sicken fällt die seitliche Linienführung dynamischer aus.

Die GA-K Plattform senkt den Schwerpunkt des Fahrzeugs um 20 Millimeter ab und verbreitert die Spur. Gemeinsam mit der ausgewogeneren Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse zeigen sich spürbar verbesserte Handling-Eigenschaften. Weiters bietet diese Plattform auch mehr Platz im Innenraum, in dem augenscheinlich die größten Veränderungen gegenüber dem Vorgänger stattgefunden haben. Das Cockpit wirkt im NX wesentlich aufgeräumter und klarer strukturiert. Die Anzahl der physischen Schalter wurde nahezu halbiert und gemäß ihrer Funktion in unterschiedlichen Bereichen angeordnet. Rund um das Lenkrad findet man alles, was man unmittelbar zum Fahren benötigt. Navigation, Klimaanlage und Audiosystem werden über den großen, zentral angeordneten Touchscreen gesteuert. In der Mittelkonsole sind all jene Steuerungselemente platziert, die bei stehendem Fahrzeug zur Anwendung kommen. Die elektromechanische Türöffnung vermittelt ein gewisses Gefühl von Luxus. Mittels einer Taste öffnet diese die Türen von innen und außen ganz sanft und nahezu lautlos. Das Kofferraumvolumen ist auf 545 Liter angewachsen und kann auf maximal 1436 Liter erweitert werden. Der dreifach unterteilte Ladeboden bietet unter anderem ein praktisches Fach für das Ladekabel und ist durch die klappbare Gepäckraumabdeckung leicht zugänglich.

Im Plug-in-Hybrid NX 450+ arbeitet ein 2,5-Liter-Vierzylinder mit zwei permanent erregten Synchronmotoren zusammen. Der Benziner leistet 185 PS, der vordere Elektromotor 134 und der hintere 40 kW. Mit einer Systemleistung von 309 PS beschleunigt der Allradler in flotten 6,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt mit 18,1 kWh über die höchste Kapazität in dieser Klasse und ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von bis zu 76 Kilometern nach WLTP. Damit sind vor allem Strecken im urbanen Bereich in den meisten Fällen emissionsfrei zu bewältigen. Im wahlweise mit Front- oder Allradantrieb erhältlichen Vollhybrid NX 350h werken der gleiche Benziner und ein beziehungsweise zwei Elektromotoren. Die Lexus Hybridtechnik der vierten Generation ermöglicht eine Systemleistung von 244 PS. Dies bedeutet eine Steigerung von 24 Prozent gegenüber dem Vorgänger. Zur Markteinführung Anfang 2022 wird der Einstiegspreis der Vollhybrid-Version bei 52.850 Euro, der des Plug-in-Hybrids voraussichtlich knapp unter 60.000 Euro liegen. Das bereits bestellbare Facelift des Lexus ES 300h kommt noch in diesem Jahr auf den Markt.

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