Corona-Krise

Wirtschaftsaufschwung hängt laut KSV „an einem seidenen Faden“

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KSV: Ein Drittel der Betriebe hätte die Covid-Hilfen gar nicht gebraucht. Fehlende Ressourcen und Mitarbeiter könnten den Aufschwung bremsen.

Wien – Der Wirtschaftsaufschwung hänge „an einem seidenen Faden“, warnt Ricardo-José Vybiral, Chef des Kreditschutzverbandes KSV1870. „Wir brauchen Ressourcen, um das potenzielle Wachstum auch tatsächlich erzielen zu können“, so Vybiral. Ressourcenmangel ortet der KSV nicht nur angesichts der Lieferketten-Engpässe, was bspw. auch den heimischen Autozulieferern zusetze. „Einen Ressourcenmangel gibt es auch bei den Fachkräften.“ Auch brauche es politische Stabilität.

Laut einer KSV-Erhebung befinde sich die heimische Wirtschaft zwar wieder auf Vorkrisen-Niveau. Zwei Drittel der befragten Betriebe beurteilen die Geschäftslage mit Sehr gut bzw. Gut und drei Viertel gaben auch an, einen Aufschwung im Tagesgeschäft zu spüren. Allerdings erkennt nur rund ein Drittel dabei auch eine sehr bzw. eher starke Entwicklung, hier gibt es laut Vybiral noch „Luft nach oben“. Zudem habe sich bei mehr als der Hälfte der Betriebe der Aufschwung noch nicht in steigenden Umsätzen niedergeschlagen. Der Großteil der heimischen Unternehmen bleibt aber optimistisch, das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn abzuschließen.

Die Erhebung zeigte ebenfalls, dass mehr als die Hälfte (54 %) der heimischen Unternehmen staatliche Corona-Hilfen in Anspruch genommen hat. Rückblickend betrachtet hätte allerdings jedes dritte Unternehmen, das staatliche Hilfen in Anspruch genommen hat, diese Hilfen gar nicht gebraucht. „Hier sehen wir Mitnahmeeffekte“, so Vybiral.

Wie bereits im Jahr zuvor hat sich laut KSV auch die Zahlungsmoral in Österreich verbessert. Einzig der Bund liegt weiterhin über dem gesetzlich festgelegten Zahlungsziel von 30 Tagen. (mas)

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