Katharina Liensberger im Interview: „In ein Loch bin ich nicht gefallen“
Katharina Liensberger räumte in der vergangenen Saison groß ab: Weltmeisterin im Slalom und Parallel-Bewerb sowie kleine Kugel im Torlauf. Nun greift die Vorarlbergerin in Sölden an.
Wie sehr hat der Erfolg Ihr Leben verändert?
Katharina Liensberger: Eigentlich nicht wirklich. Klar merkt man, dass man medial präsenter wird und mehr Aufmerksamkeit da ist. Aber das ist schön, das heißt, dass man viel richtig gemacht hat. Durch Corona hat sich jedoch vieles relativiert. Ich bin schon gespannt, wie das jetzt im Winter wird.
Hatten Sie Zeit, die Erfolge zu genießen?
Liensberger: Am meisten konnte ich das Skifahren genießen. Da habe ich mich sehr wohl gefühlt und nach der Saison blieb dann Zeit, das Ganze zu verarbeiten.
Fiel es schwerer oder leichter, sich wieder zu motivieren?
Liensbeger: In ein Loch bin ich nicht gefallen, aber ich habe gemerkt, dass ich schon sehr viel Ruhe brauchte. Das unterschätzt man oft, weil man so drinsteckt. Aber dafür ist das Frühjahr ja auch da und dann ging es wieder los. Und es gibt noch viele große Ziele.
Sie starten als Nummer eins im Slalom, was ist das Ziel im Riesentorlauf?
Liensbeger: Ich will den Weg weitergehen und in der Weltspitze weiter nach vorne stoßen, ähnlich wie ich es im Slalom geschafft habe. Der Speed ist höher und da gilt es den Schwung vom Slalom mitzunehmen.
Gleich jetzt in Sölden?
Liensbeger: Das wäre natürlich super, gleich beim ersten Rennen voll präsent zu sein. Es ist ein herausfordernder Hang.
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Zuletzt beim Training am Gletscher drehten Sie noch Extra-Runden. Sind Sie wie Ronaldo, der auch zusätzlich Freistöße übt?
Liensbeger: Hm, das weiß ich nicht, aber wenn ich es noch brauche und ich die Möglichkeit dazu habe, nehme ich mir die Zeit dafür. Es kann allerdings auch sein, dass ich es nicht brauche.
Spielen Sie noch Harfe?
Liensbeger: Ja, sehr gerne, das ist ein schöner Ausgleich. Leider komme ich nicht oft dazu.
Das Gespräch zeichnete Sabine Hochschwarzer auf