Britische Busfahrer wechseln wegen besserer Löhne in Lkw-Branche
London – Weil die Löhne aufgrund des eklatanten Mangels besser sind, wechseln unzählige britische Busfahrer in die Logistik-Branche, schlug Bobby Morton, Gewerkschafter, gestern Alarm.
Busfahrer hätten genauso wie Lkw-Fahrer lange Schichten und nicht genügend Toiletten und Sanitäranlagen zur Verfügung. „Daher denken sich die Leute jetzt, wenn wir weiter unter diesen viktorianischen Bedingungen arbeiten müssen, dann können wir auch für 20 Pfund die Stunde einen Lastwagen fahren statt für zehn Pfund die Stunde einen Bus“, erklärte Morton dem Sender Sky News.
Derzeit fehlen rund 4000 Busfahrer in Großbritannien. Auf manchen Strecken fallen dadurch Verbindungen aus. Der Mangel an Lkw-Fahrern hat in den vergangenen Wochen für etliche Probleme gesorgt. So saßen Tankstellen auf dem Trockenen, weil der Sprit nicht zu ihnen transportiert werden konnte. Viele Fahrer aus der EU sind während der Pandemie in ihre Heimatländer zurückgekehrt und können nach dem Brexit nicht ohne Weiteres wieder einreisen. Die Regierung stellte Visa aus und spannte das Militär ein. Eine echte Entspannung der Lage ist aber nicht in Sicht.
100 Tage nach Ende der Corona-Regeln zeigte sich auch, dass der dadurch erhoffte Schub in der Wirtschaft ausblieb. Der Arbeitskräftemangel und das durch Corona veränderte Konsumverhalten machten einigen Branchen weiter zu schaffen, hieß es gestern von Experten. (APA)