Osttirol

Das unbekannte Mädchen aus Agunt erzählt seine Geschichte

Elmar Wohlrath und Iny Klocke veröffentlichen unter dem Pseudonym Iny Lorentz.
© Blassnig

Das deutsche Autorenehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath hat den historischen Roman „Das Mädchen von Agunt“ fertiggestellt.

Von Christoph Blassnig

Dölsach – Tirols einzige Römerstadt Aguntum nahe Lienz hat gute Chancen, bald einem Millionenpublikum bekannt zu werden. Das deutsche Erfolgs-Autorenpaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath veröffentlicht unter seinem Pseudonym Iny Lorentz historische Romane und konnte im Vorjahr für das Schreiben eines neuen Buches mit dem Titel „Das Mädchen von Agunt“ begeistert werden.

14 Millionen Leser hat das Autorenehepaar mit seinen Geschichten bereits gefesselt. Zu den bekanntesten Werken zählt die Reihe um die „Wanderhure“, die zum Teil auch verfilmt worden ist. Im Vorjahr waren Iny Klocke und Elmar Wohlrath eine Woche lang nach Osttirol eingeladen, um sich unter der Führung heimischer Begleiter mit der Umgebung und den historischen Schauplätzen aus der Römerzeit vertraut zu machen. Sie haben nicht nur Aguntum selbst, sondern etwa auch die antik-römische Stätte Iulium Carnicum südlich des Plöckenpasses sowie die Ruinen von Teurnia auf dem Gemeindegebiet des heutigen Lendorf in Oberkärnten besucht. Denn 50 bis 70 Prozent ihrer Geschichten basieren auf geschichtlichen Fakten, erklärte Wohlrath damals. „Der Roman ‚Das Mädchen von Agunt‘ ist geschrieben und wird im Juni 2022 bei Knaur erscheinen“, teilt das Ehepaar auf Anfrage mit.

Auch Theaterproduktion könnte folgen

Damit rückt wohl eine junge Frau in den Mittelpunkt des Interesses, über die nichts weiter bekannt ist, als dass sie einst in der Römerstadt Aguntum von größerer Bedeutung gewesen sein könnte. Einziger historischer Anhaltspunkt ist die Reliefdarstellung eines Mädchens, die im Jahr 1933 bei Grabungsarbeiten unweit der frühchristlichen Grabkapelle in Aguntum wiederentdeckt worden war. Das Objekt wurde direkt neben einem prismatischen Marmorblock mit der nicht veredelten, trapezförmigen Rückseite nach oben aufgefunden. Der 1,15 Meter hohe Reliefstein war wohl als Schwellstein wiederverwendet worden.

Im Frühsommer nächsten Jahres soll nicht nur die Buchpräsentation in Aguntum stattfinden, es könnte auch eine große Theaterproduktion zur Aufführung gelangen. Der Kärntner Theaterwissenschafter und Regisseur Alfred Meschnigg hatte das Autorenehepaar nämlich erst auf die Idee zum „Mädchen von Agunt“ gebracht, hatten Klocke und Wohlrath im Vorjahr berichtet. Anhand des Manuskriptes wird Meschnigg eine Theaterfassung erarbeiten. „Sobald ich die Spielfassung fertig habe, und damit auch die Anforderungen an eine Gruppe feststehen, werden Überlegungen angestellt, mit wem dieses Großprojekt umgesetzt werden kann“, erklärt Meschnigg. „Gelänge es, die Buchpräsentation mit der Uraufführung zu koppeln, bedeutete dies sowohl für das Museum Aguntum als auch für Osttirol als auch für die Spielgruppe ein interessantes Ereignis“, meint der Theatermann. Denn möglich sei auch eine Zusammenarbeit mit der Theaterwerkstatt Dölsach. „Erst wenn ich das Buch habe, weiß ich, mit wem ich das Stück umsetzen kann.“

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