Sandoz wird „überprüft“: Novartis erwägt Verkauf von Generika-Geschäft
Eine Überprüfung aller Optionen für die Generikasparte Sandoz mit dem Firmenstandort auch im Tiroler Kundl hat der Schweizer Pharmakonzern am Dienstag angekündigt. Am Markt wurde schon öfter über einen Verkauf spekuliert, spätestens nachdem Sandoz vor mehr als zwei Jahren als eigenständige Geschäftseinheit aufgestellt worden war.
Basel, Kundl – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis prüft einen Verkauf seines Geschäfts mit Nachahmermedikamenten. „Novartis hat eine strategische Überprüfung der Division Sandoz eingeleitet“, erklärte der Arzneimittelhersteller aus Basel am Dienstag. „Dabei werden alle Optionen – von der Beibehaltung des Geschäfts bis hin zur Trennung – geprüft, um zu ermitteln, wie der Wert für unsere Aktionäre am besten maximiert werden kann.“ Ergebnisse der Überprüfung will Novartis bis spätestens Ende 2022 kommunizieren.
Am Markt wurde schon öfter über einen Verkauf spekuliert, spätestens nachdem die Firma Sandoz – die auch im Tiroler Kundl ansässig ist – vor mehr als zwei Jahren als eigenständige Geschäftseinheit aufgestellt worden war.
Das Generikageschäft von Novartis hat in den letzten Quartalen stark unter den Folgen der Covid-19-Pandemie gelitten. Trotzdem betonte das Management immer wieder die strategische Bedeutung von Sandoz für den Gesamtkonzern.
Im dritten Quartal ging der Umsatz von Sandoz noch geringfügig um 1 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar (rund 2 Mrd. Euro) zurück. Das für Novartis als Kennzahl bedeutende operative Kernergebnis verminderte sich um 13 Prozent. Als Folge senkte der Konzern den Gewinnausblick für die Sparte.
Gesamtkonzern steigerte Umsatz und Gewinn
Insgesamt kehrt Novartis Schritt für Schritt zur alten Stärke zurück. Nach einem bereits guten zweiten Quartal sind Umsatz und Gewinn auch im dritten Jahresviertel weiter gestiegen. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Konzern bestätigt. Bei den Zahlen steht für das dritte Quartal 2021 ein Umsatz von 13,0 Mrd. Dollar zu Buche. Das ist ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Dienstag mit.
Dabei profitierte Novartis auch davon, dass Patienten wieder verstärkt zum Arzt gingen. Während der Pandemie hatten viele Arztbesuche aus Angst vor einer Corona-Ansteckung gescheut. (APA/awp/sda)