Großbritannien/USA

Gesundheitsprobleme: Assange bei Auslieferungsverfahren nicht dabei

Julian Assange ist derzeit in Großbritannien inhaftiert.
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Seit mehr als zwei Jahren sitzt Julian Assange bereits in Haft. In London beschäftigt sich erneut ein Gericht mit der Frage, ob der Wikileaks-Gründer in die USA ausgeliefert werden soll. Ein baldiges Ende des Rechtsstreits ist nicht in Sicht.

London – Wikileaks-Gründer Julian Assange hat wegen Gesundheitsproblemen nicht am Auftakt des Berufungsverfahrens um seine mögliche Auslieferung in die USA teilgenommen. Der 50-Jährige bekomme eine höhere Dosis an Medikamenten und fühle sich nicht in der Lage, die Anhörung zu verfolgen, sagte sein Anwalt am Mittwoch zu Beginn des Verfahrens vor dem Royal Courts of Justice in London. "Ich mache mir große Sorgen um Julians Gesundheit", meinte Assanges Verlobte Stella Moris.

Assanges Verlobte Stella Moris glaubt nicht, dass er eine Auslieferung in die USA überleben würde.
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Sie demonstrierte vor dem Londoner Gerichtsgebäude mit Unterstützern des Wikileaks-Gründers. Dabei waren unter anderem "Free Assange"-Plakate zu sehen. "Ich hoffe, die Justiz wird diesen Alptraum beenden, sodass Julian nach Hause kommen kann und die Vernunft gewinnt." Der gebürtige Australier sitzt seit mehr als zwei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. An anderen Anhörungen hatte er mehrfach per Videoschaltung teilgenommen.

Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft. Eine Richterin in London hatte das Auslieferungsbegehren im Jänner mit Hinblick auf Assanges angegriffene psychische Gesundheit und die zu erwartenden Haftbedingungen in den USA abgelehnt.

Vorgeworfen wird Assange, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Er habe damit US-Informanten in Gefahr gebracht. Seine Unterstützer sehen in ihm einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Menschenrechtsorganisationen fordern seine sofortige Freilassung. (APA, dpa)

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