Verschwendung am Hotelbuffet: Wenn die Augen größer sind als der Magen
Zwölf Prozent des Essens an Hotelbuffets bleiben als Abfall auf den Tellern der Urlauber zurück. Forscher suchen nun Wege gegen diese Verschwendung. Kleine Geschenke ködern am effektivsten.
Von Judith Sam
Innsbruck – Drängler, Stapler oder Asket – will man einen Menschen kennen lernen, schickt man ihn ans Hotelbuffet. Während die einen nur ein Hörnchen aufs Teller drapieren, eröffnen die anderen die Schlacht um Steak und Co. – Besteck statt Revolver im Halfter, Badeschlappen statt Sporen. „Viele überschätzen ihren Hunger. Selbst wer zuhause darauf achtet, kaum Lebensmittelreste übrig zu lassen, lädt unterwegs mehr auf, als er isst – was der Umwelt schadet“, erklärt Bettina Grün. Die Statistikerin der Wirtschaftsuniversität Wien hat mit australischen und slowenischen Kollegen das Verhalten an Hotelbuffets erforscht.
Am ersten Urlaubstag wird besonders zugelangt: „Um auszuloten, was schmeckt.“ Wobei Gäste opulenter Buffets in Vier-Stern-Häusern zu mehr Verschwendung neigen als Besucher günstigerer Unterkünfte. „Zudem gilt: Je früher man frühstückt, desto weniger bleibt übrig“, sagt Grün und mutmaßt, dass Frühaufsteher kaum Zeit zum Essen einplanen, sondern gleich die Berge erobern wollen.