Pandemie

Corona-Fälle in Österreich steigen wieder rasant: Inzidenz nun bei 280,9

Die Corona-Zahlen steigen hierzulande wieder deutlich.
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Die Corona-Pandemie lässt die Zahl der an dem Virus Erkrankten stark steigen. Bundesländer mit einer hohen Impfquote verzeichnen dabei weniger Fälle als Bundesländer mit weniger Geimpften.

Wien – Mehr als 4.200 Corona-Neuinfektionen sind am Mittwoch in Österreich gemeldet worden. Über 4.000 neue Fälle hat es zuletzt vor rund elf Monaten gegeben. Außerdem mussten nunmehr wieder 250 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden, um sechs mehr als am Nationalfeiertag. Insgesamt 1.257 Infizierte müssen in Spitälern behandelt werden, um 89 mehr als am Dienstag. Seit dem Vortag wurden außerdem zehn weitere Todesfälle registriert.

Innen- und Gesundheitsministerium meldeten genau 4.261 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das liegt deutlich über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit täglich 3.584 neue Fälle. Mehr als 4.000 Fälle wurden zuletzt vor fast genau elf Monaten gemeldet. Am 29. November 2020 waren es österreichweit 4.047 Neuinfektionen gewesen.

Es liegen wieder mehr Menschen auf der Intensivstation.
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Burgenland mit wenigen Fällen, Oberösterreich mit vielen

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Mittwoch auf 280,9 Fälle pro 100.000 Einwohner, 247,9 waren es am 26. Oktober gewesen. Nunmehr gab es am Mittwoch österreichweit 35.070 bestätigte aktive Fälle – das sind mehr als Bregenz Einwohner hat. Die meisten Neuinfektionen verzeichnete erneut das Bundesland mit der geringsten Impfquote – Oberösterreich. 1.068 neue Fälle kamen hier seit Dienstag hinzu. Niederösterreich meldete 861 weitere Infizierte, die Steiermark 548, Wien 529 und Salzburg 392. In Tirol kamen 300 Neuinfektionen hinzu, in Vorarlberg 264 und in Kärnten 251. Das Bundesland mit den meisten geimpften Bewohnern – das Burgenland - meldete lediglich 48 neue Fälle seit dem Vortag.

Im Krankenhaus liegen bereits 1.257 Infizierte. Innerhalb einer Woche gab es ein Plus von mehr als 30 Prozent. 250 Schwerkranke werden auf Intensivstationen betreut – um 32 Patienten mehr als vor einer Woche. Das bedeutet eine Steigerung von knapp 15 Prozent. Vor genau einem Jahr, am 27. Oktober 2020, lagen mehr Infizierte in Spitälern aber weniger auf Intensivstationen. Exakt 1.400 Patienten wurden vor zwölf Monaten im Krankenhaus behandelt, 203 von ihnen intensivmedizinisch. Innen- und Gesundheitsministerium meldeten am 27. Oktober 2020 österreichweit 2.835 Neuinfektionen.

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Zehn Todesfälle binnen eines Tages

Zehn Todesfälle sind seit Dienstag registriert worden, im Sieben-Tages-Schnitt waren es täglich 11,4. In der vergangenen Woche gab es 80 Tote. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie seit Ausbruch 11.289 Todesopfer in Österreich gefordert. Pro 100.000 Einwohner sind bereits 126,4 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben.

Schwere Infektionsverläufe können durch die Impfung verhindert werden. Doch die Impfbereitschaft lässt weiter nach. Am Nationalfeiertag wurden österreichweit 4.907 Impfungen verabreicht. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.861.900 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 65,6 Prozent der Bevölkerung. Exakt 5.568.701 Personen und somit 62,3 Prozent der Österreicher sind bereits vollständig geimpft.

Bei den Zwölf- bis 24-Jährigen sind 52,4 Prozent vollständig geimpft, in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre beträgt die Rate 60,9 Prozent und bei den 35- bis 44-Jährigen 66,3 Prozent. 70,4 Prozent der Personen zwischen 45 und 54 Jahren sind komplett gegen Covid-19 geschützt, 78,9 Prozent in der Gruppe 55 bis 64. Die 65- bis 74-Jährigen weisen eine Impfquote von 84 Prozent auf, die 75- bis 84-Jährigen 88,9 Prozent und die Gruppe 85-plus 89 Prozent.

Es gibt wieder mehr Neuinfektionen in Österreich.
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Impfquote schwankt stark zwischen Bundesländern

Am höchsten ist die Rate der vollständig geimpften Menschen im Burgenland mit 69,7 Prozent. In Niederösterreich sind 65,1 Prozent der Bevölkerung geimpft, in der Steiermark 63 Prozent. Nach Wien (61,6), Vorarlberg (61,2), Tirol (60,6), Kärnten (58,9) und Salzburg (58,6) bildet Oberösterreich das Schlusslicht mit einer Durchimpfungsrate von 57,3 Prozent.

Sieht man sich die Impfquoten in den einzelnen Bezirken an, fällt auf, dass die "Bestwerte" sich den Daten des Gesundheitsministeriums zufolge (Wien wird dort nur als Gesamtes ausgewiesen und nicht nach den 23 Bezirken aufgeschlüsselt, Anm.) auf das zentrale und östliche Niederösterreich und das Burgenland konzentrieren. Unter den zehn Bezirken mit den höchsten Impfquoten finden sich je fünf Vertreter aus dem Burgenland und Niederösterreich. Aktueller Spitzenreiter ist der Bezirk Oberpullendorf mit 72,82 Prozent Vollimmunisierten, knapp gefolgt von Mistelbach (72,51 Prozent), Eisenstadt-Umgebung (71,78 Prozent) und Mödling (71,34 Prozent). Bemerkenswert ist, dass in Niederösterreich die Impfbereitschaft im Weinviertel signifikant über anderen Landesteilen liegt. In Scheibbs liegt sie etwa nur bei 55,34 Prozent.

Bezirk Braunau wieder mit Ausreisekontrollen

Österreichweites Schlusslicht beim Impfen ist derzeit mit deutlichem Abstand der Bezirk Braunau in Oberösterreich, wo angesichts einer Impfquote von 50,58 Prozent und einer Sieben-Tages-Inzidenz von 613,2 (Stand: 26. Oktober) wieder Ausreisekontrollen in Kraft sind). Unter einer Impfquote von 55 Prozent liegen noch die Stadt Wels (53,42 Prozent), der Kärntner Bezirk Spittal an der Drau (53,56 Prozent) und Hallein in Salzburg (53,63 Prozent). Hallein weist eine Sieben-Tages-Inzidenz von 662,4 auf, Wels und Spittal an der Drau liegen dagegen knapp unter bzw. knapp über 300.

Seit Pandemiebeginn hat es in Österreich bereits 809.086 bestätigte Corona-Fälle gegeben. Als genesen gelten 762.727 Personen. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 308.520 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Davon waren 96.120 aussagekräftige PCR-Tests, von denen 4,4 Prozent positiv ausfielen. Das ist deutlich mehr als im Schnitt der vergangenen Woche – hier waren durchschnittlich 2,8 Prozent der PCR-Tests positiv. (APA)

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