Premiere in Innsbruck für Klammer-Film: Selbst der Patscherkofel hielt inne
Bei der Premiere des Franz-Klammer-Films am Donnerstag im Innsbrucker Metropol-Kino schwelgten 750 Gäste in cineastischen Erinnerungen an einen sporthistorischen Moment im Jahr 1976.
Von Peter Nindler und Florian Madl
Innsbruck – „Ich weiß noch genau, was ich damals gemacht habe“, sagte Slalom-Weltmeister Frank Wörndl. Der Deutsche, im Stangenwald selbst eine Legende, betrachtete den gestrigen Premierenabend als Verneigung vor einem, den er als noch größer erachtet. „Der Franz war ja ein Serien-Sieger, der hat mehr gewonnen als nur dieses eine Rennen.“
📽️ Trailer | „Klammer – Chasing the Line“
Um 19.40 Uhr wurde es laut am Eingang, da blitzten die Lichter auf, die Fotografen kümmerten sich um die besten Plätze. Franz Klammer war gekommen, mit ihm seine Frau Eva und allerhand Freunde aus vergangenen Zeiten. Dazu gehörten Hermann Plank und Bernhard Russi, die damals das Podest komplettierten. „Für mich war der Franz immer etwas Besonderes“, sagte einer, der ebenfalls zu den Legenden seines Sports gehört. Benni Raich, selbst Weltmeister und Olympiasieger, machte Franz Klammer bei der Premiere seines Films ebenfalls die Aufwartung. Und auch wenn die Gold-Fahrt zwei Jahre vor seiner Geburt war, hatten den Pitztaler die Erzählungen über den Kärntner inspiriert. „Er machte es in den Rennen immer über die Linie, das versuchte ich auch später.“ Der Filmtitel „Chasing the Line“ stand gestern auch für ihn.
Insgesamt 750 Leute waren gekommen, um sich zu verneigen, über die Effekte zu staunen, um sich zu treffen, Leute wie Kitz-Sieger Günther Mader, sein Trainer Robert Trenkwalder, Rad-Asse wie Thomas Rohregger oder Gerhard Trampusch. Unternehmer und Lift-Kaiser wie Jakob Falkner oder Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi. Jeder verband mit dem Franz seinen speziellen Moment der Erinnerung. Und selbst der Hausberg, der Gold-Berg, der Patscherkofel hielt inne. Windbedingt konnten keine Abendfahrten stattfinden – ob das ein Zufall war?
Ausführlich Zeit genommen haben sich die drei Skilegenden zuvor für ein Gespräch bei „Tirol Live“. Klammer erzählte, warum er dennoch auf seinen vertrauten Fischer C4 gesetzt hat, Bernhard Russi sprach von einem historischen Moment bei der Olympiaabfahrt am Patscherkofel und von dem enormen Druck, dem Klammer ausgesetzt gewesen sei. Und Herbert Plank verriet, dass er die Ferienwohnungen in seiner Gästepension nach den Orten seiner fünf Weltcupsiege benannt hat: Gröden, Cortina, Wengen und Val d’Isère.
📽️ Video | „Tirol Live Spezial“ mit Franz Klammer und Co.