Pädagogische Hochschule Tirol: Aus 17 Standorten wurde einer
50 Mio. Euro flossen in den Aus- und Umbau der Pädagogischen Hochschule Tirol.
Innsbruck – Ein großes Fest zur Eröffnung ist erst für das Frühjahr 2022 geplant – strahlende Gesichter gab es bei einer symbolischen Schlüsselübergabe in der neuen Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) aber schon gestern.
Knapp drei Jahre lang hat die BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) den Komplex in der Innsbrucker Pastorstraße umfassend saniert und erweitert, seit Frühsommer ist der Standort vollständig besetzt. Gestern nützte Bildungsminister Heinz Faßmann seinen Tirol-Besuch, um sich selbst ein Bild vom Campus zu machen – verständlich, schließlich hat das Bildungsministerium insgesamt rund 50 Mio. Euro in die neue PHT mit einer Gesamtfläche von ca. 22.000 m2 gesteckt.
Um Platz für die Neubauten zu schaffen (Gesamtplanung: ARSP Architekten), wurden zunächst zwei Bestandsgebäude des alten 70er-Jahre-Baus abgebrochen. Im Anschluss wurde eine sechs Meter tiefe Baugrube für das unter beiden Neubauten verlaufende Untergeschoß ausgehoben – dieses beherbergt nun die Tiefgarage und einen Bewegungsraum für die Praxisvolks- und -mittelschulen.
Nach einem Flächenzuwachs von rund 10.000 m2 besteht die PHT jetzt aus insgesamt vier Bauteilen, die über das rundum verglaste Erd-geschoß miteinander verbunden sind. Im Parterre befinden sich u. a. die Betriebsküche, das Buffet mit Speiseräumen, die Aula, die Bibliothek und zwei große Hörsäle. Auch der – ebenfalls sanierte – Sportbereich ist über das Erdgeschoß direkt angebunden.
Anstelle des Hörsaaltraktes entstand zur Pastorstraße hin ein neues Verwaltungsgebäude mit fünf oberirdischen Geschoßen, dahinter der ebenso fünfstöckige Neubau für die Praxisschulen. Parallel zur Errichtung der Neubauten wurde der alte Mitteltrakt saniert, adaptiert und zum Bauteil C mit Lehrküchen sowie Räumen für Bildnerische Erziehung, Werken, Naturwissenschaften und Musik umfunktioniert. Eine weitere Bauphase umfasste die Sanierung des Bestandsgebäudes im Westen, das, um zwei Geschoße aufgestockt, nun Platz für 21 Seminarräume sowie drei EDV-Säle bietet.
PHT-Rektor Thomas Schöpf war die Freude anzumerken – weil der ambitionierte Bauzeitplan eingehalten werden konnte und nun alles in einem Campus gebündelt ist. Zuvor war die PHT auf 17 (!) Standorte aufgeteilt gewesen, von Schloss Mentlberg über die Eduard-Bodem-Gasse bis zum Stift Wilten. Die Rückmeldungen der Studierenden wie Lehrenden seien jedenfalls äußerst positiv, wusste Schöpf zu berichten.
Für die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer brauche es „optimale Bedingungen“, betonte Minister Faßmann – nicht zuletzt, um angesichts der in den Ruhestand wechselnden Babyboomer-Jahrgänge noch mehr Studierende gewinnen zu können. Gabriele Graf von der BIG wiederum nannte es „eine Ehre, der PHT einen Gebäudekomplex zu übergeben, der ihres gesellschaftlichen Stellenwerts würdig ist“. (md)