Bestatterin Pernlochner-Kügler bei „Tirol Live“: Sich mehr mit dem Tod befassen
Nur selten reden Menschen über den Tod. Die Auseinandersetzung damit helfe jedoch, wie Bestatterin Christine Pernlochner-Kügler erklärt.
Innsbruck – Mit ihrem neuen Buch „Du stirbst nur einmal, leben kannst du jeden Tag“ (Goldegg Verlag) löste Bestatterin Christine Pernlochner-Kügler in den vergangenen Wochen ein großes Medienecho aus. Kurz vor Allerheiligen stellte sich die Thanatologin gestern im „Tirol Live“-Interview den Fragen von TT-Chefredakteur Alois Vahrner.
📽️ Video | Christine Pernlochner-Kügler in „Tirol Live“
Der Grund, warum die Menschen zumeist einen großen Bogen um das Thema Sterben machen, sei die Angst vor dem Tod. „Ich will nicht sagen, dass man die Todesangst verlernen soll oder sich abgewöhnen kann. Mit der konkreten Auseinandersetzung mit diesem Thema wird die Angst aber wesentlich kleiner“, ist für die Tirolerin klar. Viele Ängste kämen u. a. durch Fehlinformationen sowie Mythen auf. Daher sei sachliche Information wichtig. Bei einem Bestatter hinter die Kulissen zu schauen, wäre eine Option. „Wir haben regelmäßig Workshops. Die Krematorien bieten zudem Tage der offenen Türe an. Das sind Gelegenheiten, die man nutzen sollte.“
Gerade Allerheiligen und Allerseelen böten sich an, über dieses Thema „im lockeren Rahmen zu sprechen, was für eine Bestattung man selbst einmal möchte. Vor allem wenn man gesund ist, lässt es sich leichter darüber in der Familie sprechen.“ Dies sei für Hinterbliebene wichtig, denn die Entscheidung über die Art der Beerdigung könne Konflikte auslösen.
Ob das Leben nach dem Tod weitergehe, ist sich Pernlochner-Kügler nicht sicher: „Ich glaube eher, dass es nicht weitergeht. Den Gedanken, dass ich dann meine Ruhe habe, finde ich auch nicht so schlecht. Der ewige Frieden hat für mich auch nichts Bedrohliches.“ (TT)