Corona-Krise

Kurzarbeit bleibt „Mittel der Wahl“ für Arbeitsmarkt

Die Kurzarbeit läuft laut Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bis nächsten Sommer, die Kurzarbeit für die Corona-Zeit bis Ende des Jahres.
© Böhm

Gestern fiel der Startschuss für die Sozialpartner-Beratungen über die Reform der Arbeitslosenversicherung mit Arbeitsminister Martin Kocher.

Wien – Um die Folgen der Corona-Pandemie und des Lockdowns für Ungeimpfte möglichst gering zu halten, wurden laut Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) alle Vorkehrungen getroffen. „Die Kurzarbeit ist weiter das Mittel der Wahl, um mögliche Abfederungen am Arbeitsmarkt vorzunehmen, wenn das notwendig ist“, sagte Kocher gestern anlässlich eines Treffens mit den Sozialpartnern. Die zeigten ihren Unmut darüber, dass immer wieder neue Maßnahmen mit wenig Vorlaufzeit verhängt würden.

Bei dem Gespräch gehe es zunächst darum, „Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszuloten“, so Kocher. Ziel sei es, Anfang nächsten Jahres ein ausgewogenes Gesamtpaket vorzulegen, um mehr Menschen rascher in Beschäftigung zu bringen und Einkommen besser abzusichern. Man wolle „ohne Scheuklappen“ diskutieren, weitere Gespräche auf verschiedenen Ebenen seien geplant.

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer begrüßte die Gespräche, kritisierte aber, dass über die aktuelle Corona-Krise nicht mit den Sozialpartnern gesprochen werde. Ein Problem sieht Mahrer darin, dass Menschen, „die arbeitswillig sind, arbeitsbereit sind, nicht immer die Qualifikationen haben für die Jobs, wo vielleicht gesucht wird“. Der zweite Punkt sei die Bereitschaft, sich von A nach B zu bewegen. Es gehe außerdem um eine anreizorientierte Gestaltung: Es müsse sich lohnen, arbeiten zu gehen.

Was die Reform des Arbeitslosengeldes angehe, sei er prinzipiell zu jeder Maßnahme auf Sozialpartnerebene bereit, aber man wolle nicht bloß ein „Begleitservice“ sein, sondern wirklich eingebunden werden, betonte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

Für AK-Präsidentin Renate Anderl steht im Vordergrund, dass Arbeitslosigkeit nicht in Armut endet und dass gezielt vermittelt wird. Es gehe auch darum, dass die Arbeitsuchenden eine bessere Beratung bekämen. Dazu wäre auch mehr Personal im AMS dringend notwendig. Darüber hinaus müsse es einen Rechtsanspruch auf Qualifizierungen geben. (APA)