Imster Politlandschaft beginnt aufzuklaren
Mindestens acht Fraktionen und bis zu fünf Bürgermeisterkandidaten wollen antreten.
Von Alexander Paschinger
Imst – Viel war in den vergangenen Monaten auch in Imst von einem Generationswechsel die Rede. Und tatsächlich treten mit dieser Periode zwei sehr prominente Persönlichkeiten aus dem Imster Gemeinderat ab: Vizebürgermeister Gebi Mantl und GR Gitti Flür gehören zum Urgestein der Stadtpolitik und geben ihre gemeinsame Liste „Vereint für Imst“ an Norbert Praxmarer und Hannes Gstrein ab. Bei der Übergabe erhob Praxmarer als Listenführer auch den Anspruch auf den Bürgermeistersessel. Immerhin ist die Fraktion auf die Kern-ÖVP der Stadt Imst zurückzuführen. Praxmarer war zuletzt als Ein-Mann-Liste „Pro Imst“ vertreten und ist Obmann des Umweltausschusses.
Als „Titelverteidiger“ geht freilich ÖVP-Landtagsabgeordneter Stefan Weirather ins Rennen um seine dritte Amtszeit als Stadtchef von Imst. Seine Kandidatur machte er bereits vor einigen Wochen öffentlich. Auf seiner Liste gibt es jedenfalls Änderungen: Sein Vizebürgermeister Stefan Krismer zieht sich ebenso aus dem Politgeschäft zurück wie StR Martina Frischmann. „Ich habe noch gut zehn Berufsjahre vor mir und möchte mich auch noch Familie und Sport widmen“, erklärt etwa Krismer seinen Rückzug.
Auch die Oppositionspartei IFI tritt wieder an. An der Spitze steht StR Andrea Jäger. Über ein Antreten als Bürgermeisterkandidatin will sie Mitte Dezember entscheiden, es sei aber wahrscheinlich. Auch der bisherige Obmann des Überprüfungsausschusses, Helmuth Gstrein, sei dabei – an welcher Stelle, ist noch offen.
Die FPÖ hatte 2016 zwei Mandate erreicht, wurde aber intern zerfetzt. Als Spitzen- und Bürgermeisterkandidat wird Christian Gasser in den Ring steigen – und zwar „ohne Altlasten“, wie er meint. Der bisherige Mandatar Markus Bernardi will „bei einer anderen Liste andocken. Ich bin aber wieder dabei“, sagt er. Der von der FPÖ ausgeschlossene Altpolitiker Willi Grissemann hat eine mögliche Kandidatur „nach Beratungen im Familienrat“ wieder fallengelassen.
Dafür arbeitet Wolfgang „Sedler“ Neururer (Ex-FP) „an einer parteifreien Liste“.
Ebenfalls als Bürgermeisterkandidat will Richard Aichwalder mit der SP-nahen Namensliste „Fokus Imst“ antreten. Der erst kürzlich nach Imst übersiedelte SP-Bezirksvorsitzende Süleyman Kilic erhält auf Aichwalders Liste allerdings nur Platz 11, wie der Fraktionschef gegenüber der TT bestätigt.
Mit Helmut Knabl bleibt auch der Listenführer der Grünen in der Stadt Imst der gleiche. Auf Platz zwei folgt Fatih Inel vor Fatma Ayzit.
Ein-Mann-Fraktionär StR Friedl Fillafer will über Weihnachten sein eigenes Antreten überlegen, wobei der 77-Jährige zwar Bedenken wegen seines Alters, nicht aber wegen der Themen hegt.
Auch Verkehrsreferent Heini Gstrein hat sich noch nicht endgültig über eine mögliche Kandidatur geäußert.