Wintereinbruch in Tirol: die weiße Pracht fiel nur spärlich
Der Wintereinbruch beendet einen zu warmen November, ein Chaos blieb aus. In den nächsten Tagen bleibt es kalt. Derzeit sind die Temperaturen aber „leicht überdurchschnittlich“.
Innsbruck, St. Anton am Arlberg – Der für das Wochenende angekündigte Wintereinbruch ist gestern Samstag moderat ausgefallen. Wiesen und Wälder präsentierten sich tagsüber in weiten Teilen Tirols „angezuckert“. Der Talkessel von Landeck sah mit einigen weißen Flecken kaum anders aus als St. Anton am Arlberg. Dort lagen zwar „weiße Bänder“ auf den Skipisten, Straßen und Plätze aber waren schneefrei.
An der Ausfahrt (1300 m Seehöhe) Richtung Arlbergpass machte ein Schild mit dem Hinweis „Winterausrüstung erforderlich“ neugierig. Fehlanzeige: Selbst 500 Höhenmeter weiter oben, in St. Christoph, geizte Frau Holle vorerst mit der weißen Pracht. Erst nach Einbruch der Dunkelheit setzte vom Westen her dichtes Schneetreiben ein, zumindest für kurze Zeit.
Einige wenige Schneesportfreunde schnallten sich Tourenski in St. Christoph an, Kinder testeten Schneebobs. „Unfälle in Zusammenhang mit dem Neuschnee sind uns nicht bekannt“, bestätigte die Leitstelle Tirol am Samstagabend. Auch insgesamt gab es keine gröberen Zwischenfälle auf den Straßen, die mit Schnee und Eis in Zusammenhang gebracht werden können.
Mäßige Schneefälle auch am Sonntag
Heute Sonntag soll es laut ZAMG in Tirol weitere mäßige Schneefälle geben – Schwerpunkte dürften der Brenner, das Wipptal, Zillertal und Osttirol sein.
Die Monatsbilanz fasste der Meteorologe Simon Hölzl von der ZAMG in Innsbruck so zusammen: „Ein deutlich zu warmer und teils auch zu trockener November in Tirol geht zu Ende.“
Die winterliche Wetterlage wird voraussichtlich bis Dienstag andauern und Schneefälle vor allem in den Nordstaulagen bis in die Täler bringen. Auch danach ist nicht mit einer stabilen Wetterlage zu rechnen, es bleibt abwechslungsreich, bei teils starkem Wind sogar turbulent. Ab Dienstag ist es aber etwas weniger kalt. Mit einer massiven Erwärmung ist laut ZAMG mittelfristig nicht zu rechnen. Dass der Schnee in tieferen Lagen länger liegen bleibt, ist laut Hölzl unwahrscheinlich. Und: „Für eine Vorhersage, ob es heuer weiße Weihnachten geben wird, ist es noch zu früh.“
Der November war bisher um 0,5 bis 1,5 Grad „zu warm“, rückblickend waren die Temperaturen im zu Ende gehenden Jahr 2021 bisher „leicht überdurchschnittlich“ und insgesamt recht abwechslungsreich.
Nach einem sehr kühlen Jänner folgte laut Hölzl ein „viel zu warmer Februar“, danach folgten ein „durchschnittlicher März“, ein „deutlich zu kühler“ April und Mai, ein „sehr warmer“ Juni, darauf wieder ein durchschnittlicher Juli, ein eher kühler August, ein überdurchschnittlich warmer September und dann wiederum ein „nur durchschnittlicher“ Oktober. (ms, hwe)