Schwere Zeiten mit Covid und Vorstand für den Imster TVB
Imst Tourismus baut verstärkt auf Outdoor und Sommer – auch mit den neuen Imster Bergbahnen.
Von Alexander Paschinger
Imst – Der Überschuss von knapp 64.000 Euro im Jahresabschluss 2020 kann nicht über die schwierigen Zeiten hinwegtäuschen: Totalausfall der letzten Wintersaison, dann fehlten heuer die wichtigen Monate Mai und Juni im beginnenden Sommer. Der Imst Tourismus ging in den vergangenen Pandemiemonaten durch harte Zeiten. Vor Corona jonglierte man noch mit einem Budget von drei Millionen Euro. Nun ist dieses – trotz Landeshilfen – um gut ein Drittel zurückgegangen. Und „45 Prozent der Gäste buchen kurzfristig“, so TVB-Geschäftsführer Thomas Köhle – deshalb müsse man in Zeiten der Pandemie großzügige Stornomöglichkeiten anbieten.
Doch es war nicht nur Covid, das für Probleme sorgte: Im Zuge der Finanzierung der Imster Bergbahnen kam es bekanntlich zum Zerwürfnis zwischen TVB-Vorstand und TVB-Aufsichtsrat, was letztlich im Sommer zum Abgang von Obmann Hannes Staggl und dem Großteil seiner Vorstandskollegen führte.
Aufsichtsratschef Thomas Schatz erklärte bei der Jahreshauptversammlung in der Trofana bei Mils auf Nachfrage, dass der TVB nur 3,7 Millionen Euro zum 20,5-Millionen-Projekt „Bergbahnen neu“ beisteuern dürfe. Staggl wollte die fünf Millionen, das wollte der Aufsichtsrat mehrheitlich nicht mittragen. Letztlich wurden es die 3,7 Millionen Euro, wofür ab Mai 2022 die Nächtigungsabgabe von zwei auf drei Euro erhöht werde. Mittlerweile ist Paul Auderer neuer Obmann. Sein erster Stellvertreter Andreas Gasser fehlte, dafür waren Martin Winkler und Bianca Brüggler am Podium.
Schon vor Corona wurden gut zwei Drittel der 500.000 Nächtigungen im Sommer gezählt. 2020/21 wurden diese auf 249.359 halbiert und fanden zu fast 95 Prozent im Sommer statt. Dementsprechend wurde die Ausrichtung von der „Ferienregion“ zur „Outdoorregion Imst“ vollzogen. Bei den Vorhaben des kommenden Jahres stechen insbesondere die Investitionen in Bike Trails sowie Asphaltierungen von Radweg-Teilstücken ins Auge.
Auch mit den neuen Bergbahnen, die mit 17. Dezember in Betrieb gehen, rechnet der TVB. Dass Schatz und Auderer die Bergbahnen ermahnten, an Attraktionen zur Bespielung zu arbeiten, wurde zum Teil mit Verwunderung aufgenommen. Immerhin sind Pläne wie der eingereichte Singletrail sowie der Businessplan bekannt.