Teil 7

Die gute Geschichte: Ein Alleskönner mit großem Herz

„Ich bin offen und mach die Arbeiten, die anfallen“, sagt Johannes, der regelmäßig auch am Empfang des Roten Kreuzes sitzt.
© Rotes Kreuz

Johannes (53) engagiert sich an fünf Tagen in der Woche ehrenamtlich beim Roten Kreuz.

Innsbruck – Ein Leben ohne Ehrenamt kann er sich gar nicht mehr vorstellen. An fünf Tagen in der Woche engagiert sich Johannes beim Roten Kreuz. Was einer ganz normalen Arbeitswoche entspricht, ist für ihn selbstverständlich, „weil ich gerne helfe“, sagt der 53-Jährige und ergänzt: „Es kommt alles irgendwann zurück und man weiß nie, ob man nicht selbst auch einmal auf Hilfe angewiesen ist.“

Über eine medizinische Behandlung ist Johannes das erste Mal in Kontakt mit dem Roten Kreuz gekommen. „Ich habe den Chef des Blutspendedienstes kennen gelernt und der hat mich gefragt, ob ich nicht ehrenamtlich mitarbeiten will. Ich dachte, das schau ich mir an. Mein allererster Dienst war eine Blutspendeaktion in der Standschützen-Kaserne in Innsbruck.“ Das war vor ungefähr acht Jahren und seitdem ist er zu einem verlässlichen Mitarbeiter geworden, der immer da ist, wenn man ihn braucht.

Johannes macht alles, was anfällt, und ganz häufig sind das Boten- und Fahrtendienste. „Ich habe Kleider von den Kleidersammelcontainern geholt und in die Kleiderläden gebracht. Ich habe Kleidung an geflüchtete Menschen ausgegeben. Bei den Team Österreich-Tafeln habe ich Kundinnen und Kunden registriert und dafür Sorge getragen, dass die Lebensmittel bei den Supermärkten abgeholt werden. Findet ein Workshop statt, kümmere ich mich darum, dass die Teilnehmenden mit einer Jause und Getränken versorgt sind. Ich schenke beim Christkindlmarkt Tee aus. Ich schau darauf, dass die Firmenpost rechtzeitig zum Postamt kommt“, erzählt Johannes von der Vielfalt seiner Aufgaben. Derzeit chauffiert der rührige Freiwillige eine Kollegin, die am Bein verletzt ist und nicht selbst Auto fahren kann, aber trotzdem bei ihren bedürftigen Klientinnen und Klienten sein muss.

„Dabei ist das gar nicht meine Hauptaufgabe“, sagt der 53-Jährige. Seit einem Jahr sitzt er regelmäßig am Empfang des Roten Kreuzes Tirol, nimmt dort die Telefonanrufe entgegen, begrüßt die Gäste und erledigt ganz nebenbei die eine oder andere kleinere Reparatur im Haus. Johannes ist ein wahrer Allroundhelfer mit großem Herzen.

Als interessierter Mensch gefalle es ihm, wenn er immer wieder Neues kennen lerne. „Ich bin offen und mach die Arbeiten, die anfallen. Es ist mir wichtig, eine Aufgabe zu haben und zu helfen.“ Ein Leben ohne Ehrenamt, meint Johannes, könne er sich gar nicht mehr vorstellen. (TT)

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