Historischem Stableshof in Nauders droht Verfall
Für den 400 Jahre alten Stableshof auf 1810 Metern wurde eine Rettungsaktion gestartet.
Von Matthias Reichle
Nauders – Er ist einer der extremsten Bergbauernhöfe Tirols: Der Stableshof thront auf 1810 Metern Seehöhe über Nauders. Er ist damit die zweithöchste Landwirtschaft des Landes – gleich nach den bekannten Ötztaler Rofenhöfen.
Doch das 400 Jahre alte historische Kulturerbe ist in Gefahr. Der Bauzustand des historischen Hofes ist schlecht. „Besonders das alte Holzschindeldach ist in einem desolaten Zustand. Die Gesamtbaukosten für eine komplette Dachsanierung sind ernüchternd“, erklärt TVB-Geschäftsführer Manuel Baldauf. „Es war unmöglich, dass der Eigentümer das selbst finanzieren kann.“ Die Zukunft stand auf wackeligen Beinen. Dabei trägt der Hof einen „wesentlichen Teil zum Kulturerbe der Region“ bei, wie man beim TVB betont. Die Gemeinde und der Tourismusverband haben nun eine Rettungsaktion gestartet.
Es werden derzeit 440 Bund neuer Lärchenschindeln benötigt, um das alpine Kulturerbe einzudecken. Um die Kosten der Dachsanierung – rund 80.000 Euro – aufzubringen, wurde eine Bausteinaktion ins Leben gerufen. Spender können für 75 Euro ein Schindelpaket erwerben. Inzwischen wurden Spendenkontos bei der Raiffeisenbank Nauders (IBAN AT08 3628 3000 0003 1583) und Sparkasse Imst (IBAN AT14 2050 2000 2541 7486) eingerichtet. Das gesammelte Geld wird treuhänderisch verwaltet und dient ausschließlich dem Ankauf der dringend benötigten Dachschindeln sowie von Bauholz, mit dem die Dachstühle des Stableshofs erneuert werden müssen. Man rechnet auch seitens des Landes mit verschiedenen Förderungen. Trotzdem braucht es Hilfe.
Einen ersten Beitrag hat die Gemeinde Nauders geliefert. Sie stellte Lärchenholz zur Verfügung, mit dem die ersten Schindeln für das desolate Dach hergestellt werden können. „Es ist nicht nur für die Gemeinde Nauders, sondern für die ganze Region von hohem Wert, diesen alten Hof am Leben zu erhalten“, erklärte Bürgermeister Helmut Spöttl.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Tourismusverbands-Vorstand Helmut Wolf: „Der einzigartige alte Bauernhof soll auch in Zukunft erhalten bleiben und auch weiterhin seine touristische Strahlkraft behalten.“