Lawinen-Drama

Tiroler Bergsteigerin bei Lawinenabgang in Argentinien schwer verletzt

Die 2750 Meter hohe "Guillaumet-Spitze" – an dessen Fuß das Unglück geschah – gilt als anspruchsvoller Kletterberg nahe der weltbekannten patagonischen Bergikone Fitz Roy (im Bild).
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Eine 28-jährige Alpinistin, die aus Kärnten stammt und in Innsbruck lebte, ist nur knapp mit dem Leben davongekommen. Einer ihrer zwei deutschen Bergkameraden starb.

El Calafate, Innsbruck – Bei einem Lawinenabgang in Argentinien wurde eine Tiroler Alpinistin schwer verletzt. Die junge Frau, die aus Kärnten stammt und in Innsbruck lebte, war am Donnerstagnachmittag mit zwei deutschen Bergkameraden im Bergmassiv des 3405 Meter hohen Fitz Roy unterwegs, als sie von Schnee und Geröll überschüttet wurde. Dabei starb ihr 29 Jahre alter Begleiter aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Die 28-Jährige erlitt mehrere Knochenbrüche. Laut den Ärzten wurden ihr rechtes Knie zertrümmert und die Wirbelsäule verletzt, zwei gebrochene Rippen verletzten außerdem ihre Lunge, weswegen eine Pneumothorax-Operation durchgeführt werden musste. Die Bergsteigerin wurde auf die Intensivstation des Krankenhauses in El Calafate gebracht. Sie ist aber in einem stabilen Zustand.

Das Außenministerium teilte am Samstag mit, dass die Botschaft bereits telefonischen Kontakt mit der Verunglückten und ihrer Familie aufnehmen konnte. „Sie ist ansprechbar“, hieß es.

Die Rettungskette war am Donnerstag vom dritten Bergsteiger im Team, mit denen die beiden Verunglückten auf einer privaten Tour nach Patagonien gereist waren, in Gang gesetzt worden. Er war unverletzt geblieben, musste aber zwei Stunden zu einer Schutzhütte absteigen, weil die Truppe ohne Kommunikationsmittel unterwegs war.

Paar hatte bereits anspruchvolle Touren unternommen

Insgesamt 44 Einsatzkräfte des Nationalparks und der Polizei waren an der Such- und Rettungsaktion beteiligt. Die Tirolerin wurde nach der Erstversorgung Freitag im Tal weiter ins Krankenhaus transportiert, ihr Begleiter konnte hingegen nur noch tot aufgefunden werden. Laut Medienberichten waren die beiden ein Paar und hatten bereits anspruchsvolle Touren unternommen.

Die 2750 Meter hohe "Guillaumet-Spitze" gilt als anspruchsvoller Kletterberg nahe der weltbekannten patagonischen Bergikone Fitz Roy (3406 Meter). Benannt ist der Berg nach dem französischen Flugpionier Henri Guillaumet, der in den 1920er und 1930er Jahren insgesamt 193 Mal die Anden überflog, im Dienste der französischen Luftpostgesellschaft Aeropostale. (TT, APA)