Sechste Heimpleite in Folge für die Haie: Das „Virus“ steckt im ganzen Team
Nach einem 0:4 gegen Fehervar und der sechsten Heimniederlage in Serie tauchen die Haie immer weiter unter. Es liegt nicht (nur) am Coronavirus.
Von Alex Gruber
Innsbruck – Die „kleinen“ Haie, die so gut und zwischenzeitlich wie richtig große Fische in die Liga gestartet waren, sind auf der Suche nach dem verlorenen Schatz. Das offenbarte ein Blick in die Tiwag-Arena am Mittwoch auf zweifache Weise. Die Ränge sind verwaist, nur ca. 300 treue Seelen taten sich nach fünf Heimniederlagen in Serie auch noch die zum Eintritt nötige 2-G-Plus-Regel an. Und am Eis litten zunächst sowohl die Gastgeber als auch die Gäste an den leistungsmindernden Nebenwirkungen, die das Coronavirus seit Wochen verbreitet. Bei den Innsbruckern fehlten vier Mann (Swette, Boruta, Huntebrinker, Winkler), das Aufgebot der ersatzgeschwächten Ungarn gab gar nur drei Linien her. Das Niveau war bescheiden.
Nach achttägiger Spielpause fand Zach Magwood (2.) am Mittwoch die erste Haie-Chance vor, Großchancen blieben in der Folge aber aus. Und den Gastgebern wurde dann das erste Powerplay zum Verhängnis, weil man vorne völlig harmlos war und nach einem Scheibenverlust von Fehervar in Unterzahl fein zum 0:1 (14.) ausgespielt wurde.
Über das Mitteldrittel breite man nach einer Bär-Chance (21.) besser den Mantel des Schweigens. Denn die Tiroler fädelten gleich drei weitere Gegentore mit schweren individuellen Fehlern ein. Goalie Tom McCollum hatte dabei einen ganz schweren Stand, zumal die Ungarn die Schnitzer mit ihrer ganzen offensiven Klasse eiskalt auszunutzen wussten. So stand es nach 40 Minuten 0:4!
An der sechsten Heimniederlage in Serie gab es schon vor dem Schlussdrittel nichts mehr zu rütteln. Die Haie hatten zwar in Summe mehr Torschüsse, von hoher Qualität und großer Gefahr waren aber letztlich nur wenige. Das Ehrentor blieb aus.
Mit dem Coronavirus – das betrifft ja auch viele Gegner – ist es nicht mehr erklärbar, dass vormalige Leistungsträger im Haifischbecken völlig untergetaucht sind. Der „Virus“ in den eigenen Reihen ist neben körperlichen Problemen längst auch kollektiver mentaler Natur. Zeit zum Nachdenken bleibt fast keine, da schon am Freitag das Rückspiel in Fehervar steigt. Jetzt wären echte Leader gefragt ...
ICE Hockey League
HC IBK – Fehervar 0:4 (0:1, 0:3, 0:0). Tore: Shaw (14./SH), Terbocs (24.), Magosi (30.), Sarauer (37.).
Freitag: Fehervar – HC IBK (19.15 Uhr).
1. EC Red Bull Salzburg 33 16 8 4 5 112:74 38 2.061
2. Hydro Fehervar 32 16 2 3 11 106:94 12 1.719
3. HCB Südtirol Alperia 33 16 3 2 12 100:102 -2 1.697
4. Olimpija Ljubljana 30 15 1 3 11 98:87 11 1.667
5. spusu Vienna Capitals 33 16 3 1 13 88:82 6 1.667
6. EC-KAC 34 13 5 7 9 104:84 20 1.647
7. EC Grand Immo VSV 32 12 6 3 11 115:101 14 1.594
8. Moser Medical Graz99ers 35 14 3 3 15 111:111 0 1.457
9. HC Znojmo 32 13 3 1 15 113:103 10 1.438
10. Pustertal Wölfe 34 12 3 6 13 93:98 -5 1.412
11. HC Innsbruck 31 11 4 1 15 83:101 -18 1.355
12. Dornbirn Bulldogs 34 7 3 6 18 90:126 -36 0.971
13. Black Wings Linz 31 5 2 7 17 67:114 -47 0.839