Standort Tirol

Wasserstoff-Anlage von MPreis in Völs geht noch im Frühjahr in Betrieb

Projektleiter Ewald Perwög (MPreis Sustainable Energy Solutions) vor dem Herzstück der Wasserstoff-Produktionsanlage, dem Elektrolyseur. In diesem wird Grundwasser durch Elektrolyse in seine Grundkomponenten Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.
© MPREIS/ProMedia

Auf dem MPreis-Firmengelände in Völs bei Innsbruck geht in den nächsten Wochen Europas größte Single-Stack-Elektrolyseanlage zur H2-Produktion in Betrieb. In der firmeneigenen Wasserstoff-Tankstelle werden noch im ersten Halbjahr 2022 die ersten Wasserstoff-Lkw betankt werden.

Völs – Vor nicht einmal zwei Jahren erfolgte der Spatenstich für die Wasserstofferzeugungsanlage von MPreis in Völs – in wenigen Wochen geht sie in Betrieb. Noch im ersten Quartal soll begonnen werden, Wasserstoff – zunächst im Rahmen des EU-Projekts "Demo4Grid" – ans österreichische Stromnetz zu liefern. In der Folge soll der erzeugte Wasserstoff dann zur CO2-neutralen Beheizung der Backöfen der Bäckerei Therese Mölk eingesetzt werden und noch im ersten Halbjahr 2022 soll auch die Lkw-Flotte mit dem "grünen" Treibstoff betankt werden.

In der firmeneigenen Wasserstoff-Tankstelle (Bild) sollen ab dem zweiten Quartal 2022 die ersten Lkw betankt werden.
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"Langfristig beabsichtigt MPreis als erstes mittelständisches Unternehmen Österreichs, seinen Fuhrpark auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge umzustellen", wird Ewald Perwög, Projektinitiator und Leiter von MPreis Sustainable Energy Solutions, in einer Aussendung zitiert. "Die ersten drei neuen Brennstoffzellen-Lkw werden demnächst geliefert – es sind die ersten ihrer Art, die in Österreich im Regelbetrieb unterwegs sein werden", so Perwög.

Die eigens errichtete Wasserstofftankstelle, an der die Fahrzeuge betankt werden, soll laut Perwög im zweiten Quartal dieses Jahres fertiggestellt werden: "Dann wird MPreis beginnen, seine Märkte emissionsfrei und CO2-neutral zu beliefern.“

Die Spezialtanks für die Elektrolyse-Anlage stammen von der Firma APL Apparatebau in Hopfgarten.
© APL

Für das Projekt, an dem bereits seit 2016 geforscht und entwickelt wird, arbeitet der Tiroler Lebensmittelhändler mit Partnern aus der Region zusammen. Strategie und Projektentwicklung erfolgen demnach in Kooperation mit dem Tiroler EU-Projektpartner FEN Systems im Green Energy Center in Innsbruck. Für den Stromeinkauf und das Stromnetz wird mit der Tiwag/Tinetz kooperiert. Für die technische Umsetzung wurde das Unternehmen ILF aus Rum hinzugezogen, die Elektrolyse-Technologie stammt von der Firma Sunfire Switzerland.

Bei der Anlage handelt es sich um Europas größte Single-Stack-Elektrolyseanlage zur Produktion von Wasserstoff. Das Investitionsvolumen beträgt 13 Millionen Euro. Finanzielle Unterstützung kommt von der Europäischen Kommission sowie der Österreichischen und der Schweizer Bundesregierung. Auch das Land Tirol unterstützt MPreis im Rahmen der Initiative, Tirol als österreichweites Zentrum für Wasserstoff-Technologie zu etablieren. (TT.com)

Die schematische Darstellung der Anlage.
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