Tonga schickt Rettungsteams in vom Tsunami getroffene Gebiete
Es wurden Schiffe mit medizinischem Personal, dringend benötigten Vorräten und Zelten entsandt. „Der Evakuierungsprozess hat begonnen".
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Wellington – Nach dem durch einen Vulkanausbruch ausgelösten Tsunami hat die Regierung von Tonga Rettungsteams in die am schlimmsten betroffenen Gebiete des Pazifikstaats geschickt, um die Bewohner zu evakuieren: „Der Evakuierungsprozess hat begonnen." Demnach wurden Schiffe mit medizinischem Personal, dringend benötigten Vorräten und Zelten entsandt. Die Regierung sprach im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai von einer „noch nie dagewesenen Katastrophe".
Sie bestätigte UNO-Angaben, wonach eine bis zu 15 Meter hohe Welle auf die Westküste mehrerer Inseln, darunter auch die Hauptinsel Tongatapu, traf. Ein Dorf auf der Insel Mango wurde vollständig zerstört, während in mehreren anderen Dörfern, die über den gesamten Archipel verstreut sind, nur wenige Häuser noch stehen. Viele Überlebende müssen in Behelfsunterkünften schlafen.
📽️ Video | Asche verschluckt ganze Dörfer
Unter den drei bisher bestätigten Todesopfern des Unglücks ist eine 50-jährige Britin, die in Tonga eine Hilfsorganisation für Straßenhunde betrieb. Sie sei von der Flutwelle mitgerissen worden, während ihr Mann sich an einem Baum klammern konnte, sagte ihr Bruder dem britischen Guardian. Zudem starben eine 65-Jährige auf der Insel Mango und ein 49-Jähriger auf Nomuka. Nach Angaben der Regierung wurden auch mehrere Verletzte gemeldet.
Kommunikation mit Tonga wochenlang gestört
Die Kommunikationsverbindungen zum Südsee-Archipel Tonga werden nach dem Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai voraussichtlich mehrere Wochen lang gestört bleiben. Ein wichtiges Unterseekabel, das zur Übertragung fast aller digitalen Informationen einschließlich der Internet- und Telefonkommunikation dient, sei durch das Seebeben an zwei Stellen gebrochen, teilte die neuseeländische Regierung am Mittwoch mit. Unterdessen sind erste Rettungsteams unterwegs.
„Das US-Kabelunternehmen SubCom weist darauf hin, dass es mindestens vier Wochen dauern wird, bis die Kabelverbindung von Tonga repariert ist", hieß es am Mittwoch von Regierungsseite. Bei der gewaltigen Eruption am Samstag kamen mindestens drei Menschen ums Leben, darunter eine Britin.
Der Vulkanausbruch am Samstag war einer der schwersten seit Jahrzehnten und noch im weit entfernten Alaska messbar. In weitem Umkreis im Pazifik gingen Asche und saurer Regen nieder. Die Eruption führte zu Tsunamiwellen, die noch an weit entfernten Küsten von Japan bis in die USA messbar waren. Im mehr als 10.000 Kilometer entfernten Peru ertranken zwei Frauen durch ungewöhnlich hohe Wellen. (APA, AFP)