Afrikanische Union suspendiert Burkina Faso nach Militärputsch
Eine Woche ist seit dem Militärputsch in Burkina Faso vergangen. Der demokratisch gewählte Präsident sitzt immer noch in Geiselhaft. Vertreter der UN und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft sind nun nach Ouagadougou gereist, um mit den Meuterern zu verhandeln.
Ouagadougou – Eine Woche nach dem Militärputsch in Burkina Faso zieht die Afrikanische Union (AU) Konsequenzen. Die Mitgliedschaft des westafrikanischen Krisenstaates in der AU wurde ausgesetzt. Bis zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung im Land, werde Burkina Faso damit vom wichtigsten Entscheidungsgremium des Kontinents ausgeschlossen.
Delegationen der Vereinten Nationen (UN) und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) trafen am Montag in der Hauptstadt des 21 Millionen Einwohner Landes ein. In Ouagadougou wolle man Gespräche mit der Militärjunta führen, teilten die Delegationen mit. Meuternde Soldaten hatten den demokratisch gewählten Präsidenten Roch Marc Christian Kaboré Ende Januar gestürzt und die Macht übernommen. Kaboré wird seitdem von den Putschisten gefangen gehalten.
Burkina Faso befindet sich vor allem wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren politischen Krise. In der Region agieren viele Milizen, die zum Teil dem sogenannten Islamischen Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Kaida Treue geschworen haben. Auch Extremwetterereignisse richten in Burkina Faso regelmäßig Schäden an. Langwierige Dürren und Hungersnöte machen dem trotz reicher Goldvorkommen verarmten Land zu schaffen. (dpa)