Ein Jahr lang stellen in der Hörmann-Galerie nur Künstlerinnen aus
Imst – Ausgehend von aktuellen Diskussionen in Kunstforen setzt Imst einen radikalen Schritt: Ein Jahr lang werden nur Künstlerinnen ausstellen.
Die Idee stammt aus der Feder von Kulturmanagerin Kathrin Deisenberger: „Frauen sind als Künstlerinnen in der bildenden Kunst immer noch unterrepräsentiert. Sie haben neben einem Gender Pay Gap auch noch einen Gender Show Gap, also weniger Gelegenheit zur öffentlichen Präsentation ihrer Arbeiten, zu verkraften.“
2022 drehen der Galeriebeirat und der Kulturausschuss der Stadt Imst den Spieß einmal um. Mit dem Auftakt am Internationalen Frauentag am 8. März 2022 werden im Rahmen eines Themenjahres „ein Jahr lang nur Ausstellungen von Künstlerinnen“ gezeigt.
„Das Jahresprogramm aus Beiratsvorschlägen, bestehenden Bewerbungen und gemeinsam erarbeiteten Konzepten wird sich bis Anfang 2023 erstrecken“, bestätigt Deisenberger. So werden die Werke von Christine Prantauer, Tatyana von Leys, Helene Keller, Gabriele Werner Felmayer, Hannah Philomena Scheiber und Laura Manfredi in der Hörmann zu sehen sein.
Wohl wissend, die „männlich dominierte Kunstwelt“ nicht grundlegend verändern zu können, wolle man dennoch von Imst aus auf die Problematik aufmerksam machen. „Heuer inkludieren wir Frauen. Weitere Themenjahre werden folgen“, verkündet Deisenberger. (top)