Handy weg vom Steuer! Kufsteiner Polizei kündigt verstärkte Kontrollen an
Polizei zieht Bilanz über Straßengeschehen 2021 im Bezirk Kufstein und kündigt verstärkte Kontrollen an.
Kufstein – Die Bilanz fällt nüchtern aus, 400 Lenker waren es nicht und erhielten eine Anzeige wegen Alkohol oder Drogen am Steuer. Die Verkehrsstatistik 2021 (siehe Grafik oben) gleicht im Bezirk Kufstein jener vom Vorjahr. 180 Lenker mussten dabei ihr Fahrzeug länger in der Garage lassen – ihnen wurde der Führerschein entzogen. „Trotz der zusätzlichen Aufgaben durch Corona konnten wir den Standard bei den Kontrollen aufrechterhalten“, resümiert Bezirkspolizei-Verkehrsreferent Johann Egger.
Speziell im Bereich illegale Suchtmittel bewähre sich der Einsatz von Vortestgeräten. Aber auch die Polizisten selbst würden in den einzelnen Inspektionen laufend geschult, berichtet Bezirkspolizeikommandantin Astrid Mair. Zudem habe man die Zusammenarbeit mit Ärzten und klinischen Untersuchungseinrichtungen deutlich verbessern können.
Keine Fortschritte hingegen gibt es beim Thema Handy am Steuer. Das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung oder Nachrichtenlesen/-schreiben ist Unfallursache Nummer eins – 1438 Beanstandungen gab es hier 2021. Der für Verkehrswesen zuständige Jurist BHStv. Herbert Haberl kann nicht nachvollziehen, wieso das Hantieren am Smartphone während des Fahrens noch kein Vormerkdelikt ist. „Es heißt, die Ablenkung sei in etwa so hoch, wie wenn man 0,8 Promille hat. In diesem Fall ist der Führerschein für einen Monat weg, es winkt eine Strafe um die 900 Euro. Beim Telefonieren gibt es ein Organstrafmandat von 50 Euro, 70 bei einer Anzeige und das war’s.“ Das Gefahrenpotenzial sei jedenfalls „bei den Bürgern immer noch nicht angekommen“, kündigt Egger für heuer erneut strenge Kontrollen an.
Genau hinschauen will man auch bei den Rasern in der Szene der „Autoposer“. „Es kann nicht sein, dass die Bevölkerung aufgrund des Hobbys einiger drangsaliert wird“, verweist der Verkehrsreferent auf den enormen Lärm der aufgemotzten Autos und das Sicherheitsrisiko durch illegale Straßenrennen. Die mit dem „Raserpaket“ per September erhöhten Strafen würden die oft jungen Erwachsenen „schmerzen“, ist Haberl überzeugt. Eine Anzeige spreche sich im Freundeskreis schnell herum und schrecke ab.
Anschauen werde man sich auch, ob sich Lkw an die Fahrverbote (B178, Kundl, Erl, Untere Schranne) halten. (jazz)