Tiroler bewerten Zusammenleben mit Geflüchteten als positiv
Die Menschen in Tirol gehen „unaufgeregt“ mit der Migrations-Thematik um. Zu diesem Ergebnis kommt eine SORA-Umfrage vom vergangenen Herbst. Demnach bewerteten 73 Prozent der befragten Tiroler das Zusammenleben mit Zugewanderten als positiv.
Innsbruck – Eine SORA-Umfrage von September und Oktober 2021 zeigt die Tiroler hinsichtlich des Zusammenlebens mit Zugewanderten als positiv gestimmt. Von den 710 Befragten bewerteten 73 Prozent dieses Miteinander im gesamten Bundesland als „sehr gut" und „ziemlich gut" funktionierend. Beim Zusammenleben direkt in der Wohngemeinde lag der Wert noch zwei Prozentpunkte höher, zeigte der am Freitag präsentierte Tiroler Integrationsmonitor.
📽 Video | Neue Umfrage zu Integration in Tirol
Diese Zahlen ließen Integrationslandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) bei einer Pressekonferenz in Innsbruck davon sprechen, dass es in Sachen Integration „keine Spaltung" gebe, wie man sie im Moment wegen der Corona-Pandemie ansonsten häufig gesellschaftlich feststellen könne. „Die Integration in Tirol funktioniert", betonte sie. Die nunmehr vorliegenden „Zahlen und Fakten des Integrationsmonitors" bildeten zudem eine „gute Ausgangslage für weitere Integrationsmaßnahmen", schob sie nach.
Tiroler bei Integrationsfragen „wenig radikalisiert"
Christoph Hofinger, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Direktor des SORA-Institutes, attestierte den Tirolern jedenfalls bei Integrationsfragen „wenig radikalisiert" zu sein und die Sache „sehr mittig" zu sehen. Die Zahlen legten insgesamt nahe, dass die Tiroler „unaufgeregt" und „gelassen" mit der Zuwanderungs-Thematik umgingen, so Hofinger. Das zeige auch etwa ein direkter Vergleich mit Oberösterreich, wo die Umfrage-Antworten etwas mehr „am Endpunkt der Skala" angesiedelt seien, so der SORA-Chef.
Die Tiroler verstünden es jedenfalls generell „zu differenzieren" und auch die Umfrage-Ergebnisse spiegelten das wider. So seien 73 Prozent der Befragten, trotz positiver Stimmung in Sachen Zusammenleben mit Zugewanderten der Meinung, dass diese sich „sehr oder eher den österreichischen Gepflogenheiten anpassen sollten", so Hofinger.
Zugleich zeigte sich, dass 54 Prozent mit „Zuversicht" in die Zukunft blickten, was das Zusammenleben von Alteingesessenen und Zuwanderern betreffe, betonte Hofinger. Darüber hinaus seien 57 Prozent der Meinung, dass das Zusammenleben mit Flüchtlingen in Tirol „sehr gut" oder „ziemlich gut" funktioniere, in den Wohngemeinden waren 67 Prozent dieser Ansicht, berichtete Hofinger. Die Umfrage wurde unter 710 Tirolern ab 16 Jahren durchgeführt. (APA)