Indien

Hochstapler in Indien heiratete 14 Frauen und stahl ihr Geld

(Symbolfoto)
© AFP

Ein Mann machte sich per Internet an Frauen heran, heiratete diese – und haute dann nach wenigen Tagen wieder ab. Dabei hatte er es auf Geld abgesehen.

Neu-Delhi – Einen Mann fast wie aus der Netflix-Serie "Tinder Swindler" gibt es auch in Indien: Er habe seit den 80er-Jahren mindestens 14 Frauen in verschiedenen Bundesstaaten geheiratet – dabei sei es ihm vor allem um ihr Geld gegangen, sagte ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz. Er habe sie um umgerechnet Hunderttausende Euros betrogen. Der Mann sei am Montag festgenommen worden.

Der Verdächtige habe seine Opfer über Hochzeitsvermittlungen im Internet und soziale Netzwerke kontaktiert und sich dabei als Arzt und hochrangiger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums ausgegeben. Er habe es auf gut gebildete Frauen mittleren Alters und Geschiedene in höheren Positionen abgesehen – etwa auf eine Anwältin beim Gericht oder eine hohe Beamtin bei den bewaffneten Polizeistreitkräften.

Nach der Hochzeit sei der Mann jeweils einige Tage bei den Frauen geblieben, aber habe sie dann wieder verlassen, berichtete "India Today". Er gab demnach vor, dass er beruflich an einen anderen Ort müsse. Er sei bereits 2011 schon einmal festgenommen worden – damals wegen anderen Geldbetrugsfällen, sagte der Polizeisprecher. Die Geschichte sei ans Licht gekommen, als eine mit ihm verheiratete Lehrerin aus der Hauptstadt Neu Delhi von seinen anderen Ehen erfuhr und zur Polizei ging.

Die Polizei hatte bei dem Hochstapler Dokumente zur Identität mit verschiedenen Namen gefunden. Die Beamten wollten nun noch den genauen finanziellen Schaden abklären, was jedoch schwierig sei, da sich viele Opfer schämten und nicht zur Polizei gehen wollten. Das Alter des Mannes sei unklar, so die Polizei.

In Indien dürfen die meisten Menschen zwar nur eine Person des jeweils anderen Geschlechts heiraten. Die meisten Ehen müssen aber nicht zwingend bei einem Standesamt eingetragen werden – eine religiöse Zeremonie genügt. (APA, dpa)

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