Diesel so teuer wie nie zuvor, auch Benzinpreis steuert auf neuen Höchstpreis zu
Gestern hat der Literpreis mit 1,477 Euro laut ÖAMTC ein neues Allzeithoch erreicht. In Tirol dürfte es beim Sprit im Sommer noch teurer werden.
Wien – Es ist der vorläufige Höhepunkt eines monatelangen Höhenflugs: Mit durchschnittlich 1,477 Euro je Liter hat der Dieselpreis gestern ein neues Allzeithoch erreicht und den bisherigen Tageshöchstpreis aus dem Jahr 2021 um 0,4 Cent übertroffen, rechnete der ÖAMTC vor.
Gleichzeitig steigen aber auch die Preise für Super und schlagen ebenfalls mit 1,477 Euro pro Liter zu Buche; „gleiche Tagesdurchschnittspreise bei Diesel und Super waren in den vergangenen Jahren nur selten der Fall“, heißt es. „Die zusätzliche CO2-Bepreisung in der Höhe von 30 Euro je Tonne wird ab Juli 2022 Tanken weiter verteuern“, erklärt Nikola Junick, Verkehrswirtschaftsexpertin des ÖAMTC. „Dann werden die Preise an den Zapfsäulen um 7,7 Cent je Liter Super bzw. um 8,8 Cent je Liter Diesel steigen.“
Bleibt es beim aktuellen Preisniveau, wird der Liter Sprit dann fast 1,6 Euro je Liter kosten – damit wäre ab Juli auch beim Super ein neuer Höchstpreis erreicht. „Besonders Menschen, die täglich auf ihr Auto angewiesen sind und große Strecken zurücklegen müssen, spüren das extrem“, sagt die Expertin. Und: In Tirol dürfte es noch teurer werden. „Im Westen sind die Spritpreise tendenziell immer höher als im Rest Österreichs“, schildert Junick auf Nachfrage. Im Februar etwa lag der Durchschnittswert um vier Prozent über dem bundesweiten Schnitt.
Der ÖAMTC fordert deshalb eine Anpassung des Preisstabilitätsmechanismus, um die Steigerungen abzufedern. Es bedürfe einer Erhöhung von Kilometergeld und Pendlerpauschale. „Seit der letztmaligen Anpassung dieser beiden Regelungen sind die gesamten Kosten für die private Pkw-Nutzung um fast ein Fünftel gestiegen“, so Junick.
Die hohen Ölpreise sind aktuell aber nicht nur an den Zapfsäulen zu spüren. Auch der Heizölpreis ist weiter auf Höhenflug und lag gestern bei 99,79 € für 100 Liter. Anbieter wie „FastEnergy“ empfehlen deshalb, derzeit nur eine Teilmenge zu bestellen und den Tank in den Sommermonaten komplett zu füllen. Denn die Lage am Ölmarkt dürfte laut den Experten weiterhin angespannt bleiben. (ah)