„Große Ehre, als erster Kaunertaler bei den Paralympics zu starten“
Das Aufgebot für die XIII. Paralympics in Peking wurde gestern offiziell vom Bundespräsidenten verabschiedet. Aus Tirol sind sechs Athleten dabei.
Wien – „Es kribbelt schon“, sagte Rene Eckhart voller Vorfreude. Der 34-jährige Tiroler ist einer der 16 Athleten für die Paralympics in Peking und das erste Mal beim Höhepunkt der Behindertensportler dabei. „Es ist eine große Ehre für mich, als erster Kaunertaler bei den Paralympics zu starten“, erzählte der Para-Snowboarder gestern bestens gelaunt bei der offiziellen Pressekonferenz in Wien. Eckhart fehlt von Geburt an der linke Schienbeinknochen, im Alter von neun Monaten wurde ein Teil des Beines deshalb amputiert. Der zweifache Weltcupsieger hat sich sowohl im Boardercross als auch im Banked Slalom viel vorgenommen und hat ein Ass im Ärmel:
Eckhart trainierte mit Snowboardcross-Olympiasieger Alessandro Hämmerle im Montafon und schaute am vergangenen Wochenende beim Olympia-Empfang des Vorarlbergers vorbei. „Jetzt weiß ich, wie sich die Medaille anfühlt!“ Bundespräsident Alexander Van der Bellen verabschiedete die Athleten gestern in der Hofburg. „Der Präsident ist auch ein Kaunertaler“, so Eckhart stolz.
🔴⚪🔴 Paralympics 2022 in Peking
- Aufgebot Österreich: 22 Aktive (16 AthletInnen sowie sechs Guides), die gesamte Delegation umfasst knapp 60 Personen.
- Teilnehmer aus Tirol: Ski alpin: Eva-Maria Jöchl, Roman Rabl, Manuel Rachbauer, Michael Scharnagl (Guide: Florian Erharter). Snowboard: Rene Eckhart, Bernhard Hammerl.
- ORF Sport + überträgt alle Bewerbe der Paralympics (4. bis 13. März).
„Die Sportler haben eine Vorreiterrolle in der Inklusion. Wir bemühen uns seit Jahrzehnten, sind aber noch immer nicht da, dass es etwas Selbstverständliches ist. Da ist nach wie vor noch viel zu tun“, sagte Van der Bellen, der sich „die eine oder andere Medaille“ wünschte.
Aus Tiroler Sicht sind insgesamt sechs Athleten dabei, neben Eckhart startet auch Bernhard Hammerl bei den Snowboardern. In der Kategorie Ski alpin freut sich Roman Rabl nach Sotschi und Pyeongchang auf seine dritten Paralympics. Für das Trio Eva-Maria Jöchl, Manuel Rachbauer und Michael Scharnagl ist es die Premiere.
Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC), wollte sich nicht auf eine erhoffte Medaillen-Zahl festlegen. Zuletzt bei der Para-Ski-WM holten Markus Salcher und Co. gleich zehn Stück. 2018 in Südkorea gab es sieben (2 Silber, 5 Bronze). Österreich ist in vier Sportarten vertreten: Ski alpin, Langlauf, Biathlon und Snowboard. Bisher sei niemand aus der ÖPC-Delegation positiv auf Corona getestet worden. „Wir klopfen auf Holz, dass es so bleibt.“ (ben)