Osttirol

Schlachthof im Villgratental: Selbst vermarkten, statt billig abgeben

Der Schlachthof wird in Außervillgraten gebaut. Visualisierung: Planimo

Villgraten – Das Villgratental mit den Gemeinden Außer- und Innervillgraten bekommt noch heuer einen eigenen Schlachthof. Standort wird Außervillgraten sein. „Wir wollen das vermarkten, was in unserer Region vorhanden ist, anstatt uns ausschließlich den Vorgaben des Großhandels zu unterwerfen“, sagt Initiator Leonhard Mair. Er ist Mitglied der neu gegründeten Villgrater Bergfleisch GmbH. Die zehn Gesellschafter sind großteils selbst in der Direktvermarktung aktiv.

Geschäftsführer Andreas Schett aus Innervillgraten nennt die Vorteile einer eigenen Schlachtstelle im Tal: „Bei uns gibt es viele unterschiedliche Rinderrassen wie Tuxer, Fleckvieh oder Buckelrinder. An dieser Vielfalt hat der Großhandel kein Interesse, deshalb nehmen wir das Ganze selbst in die Hand.“ Auch Schafe, Ziegen und andere Tierarten können gebracht werden. „Das Fleisch wird portioniert und vakuumiert, es liegt dann küchenfertig bereit“, so Schett. Kleinräumig, kompakt, praktisch: So beschreibt der Geschäftsführer den Ablauf. „Wir übernehmen auch Lohnschlachtungen für Betriebe über das Tal hinaus und holen die Tiere selbst ab, wenn das gewünscht ist. Zusammen mit unserem Tierarzt kümmern wir uns um alles Weitere.“ Durch die kurzen Transportwege, die Schlachtung und Verwertung vor Ort sowie den zentrierten Verkauf bleibe den bäuerlichen Betrieben mehr Geld, betont Schett.

Vermarktet wird das regionale Fleisch direkt über die beteiligten Landwirte, aber auch über die Firma „Villgrater Natur“, die zusätzliche Standorte in Nordtirol und Wien hat. Eine Homepage und digitale Kanäle kommen hinzu. Im Herbst will die Villgrater Bergfleisch GmbH mit zwei bis drei Fachkräften den Betrieb aufnehmen, pro Jahr sind bis zu 150 Schlachtungen geplant. Die Investitionskosten betragen rund 700.000 Euro. (co, TT)

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Catharina Oblasser

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