Auto-Test

ZS von MG Motor: Ganz schön nachgebessert

Die Front des ZS unterscheidet sich deutlich von den bisher verkauften Varianten.
© Höscheler

MG Motor hat den ZS nicht nur optisch feiner gemacht, sondern ihm auch mehr Reichweite verpasst.

Von Markus Höscheler

Ellbögen – Vor knapp einem Jahr hatte es MG Motor in Tirol schon einmal eilig: Der zuständige Importeur karrte für wenige Stunden von Wien ein Vorserienmodell des EHS nach Tirol, um uns Gelegenheit zu geben, den Plug-in-Hybrid noch vor der Markteinführung Probe zu fahren. In diesem Jahr wiederholt sich das Prozedere, nur ist es nicht der EHS, sondern der kleinere ZS, der es nach Westösterreich geschafft hat. Das subkompakte SUV, rein elektrisch unterwegs, war vor zwei Jahren das Sinnbild für das Comeback der Marke MG gewesen. Nun ist eine Modellpflege an der Reihe, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Dabei geht es vor allem um eines: um Reichweite. Hier legt MG Motor klotzenderweise, nicht kleckernderweise, nach: Zwei Akku-Varianten sind nun verfügbar, beide garantieren mehr Ausdauer als der bisher eingesetzte Speicher. Die Standard-Range-Batterie kann mit einer Kapazität von 50,3 Kilowattstunden laut Datenblatt 320 Kilometer offerieren, die Long-Range-Batterie offeriert mit 70 Kilowattstunden bis zu 440 Kilometer.

Wer mehr Reichweite verlangt, der muss weniger Leistung in Kauf nehmen: Die Long-Range-Version ist mit einem 156 PS starken Elektromotor bestückt, während die Standard-Range-Ausführung auf 177 PS zählen kann. Keine Abstriche gibt es beim Drehmoment – das beträgt bei beiden ZS-Versionen 280 Newtonmeter. Auch bei den Fahrleistungen ist ganz offensichtlich kein Unterschied zu bemerken: Von null auf 50 km/h beschleunigt der überarbeitete ZS in 3,6 Sekunden, von null auf 100 km/h gelingt dies in 8,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 175 km/h.

Und wie fühlt sich das in der Realität an? Der 4,32 Meter lange Wagen erstaunt mit ausreichend Federungskomfort, mit ordentlicher Beschleunigung und mit viel Ruhe. Die Lenkung ist indirekt und leichtgängig, das Infotainmentsystem gelegentlich etwas behäbig. Die Sitzposition ist bequem hoch, das Raumangebot erstaunlich gut. Selbst das Ladeabteil offeriert netto 448 Liter.

Keine Wunder vollbringt das Modell bei der Reichweite im späten Winter, mehr als 290 Kilometer wollte uns der MG ZS mit Long-Range-Batterie nicht in Aussicht stellen. Immerhin brachten ihn die Ausflüge auf die Autobahn und ins Mittelgebirge nicht aus dem Konzept, die „Range“ blieb recht konstant und gut berechenbar.

Das erneuerte Modell kommt in den Ausstattungsversionen Comfort und Luxury auf den Markt. Bereits die Basis ist gut bestückt, verwöhnt unter anderem mit einer Klimaautomatik, mit Sitzheizung vorne/Stoffsitzen, mit einem sechsfach verstellbaren Fahrersitz, mit einem Multifunktionslenkrad, mit Voll-LED-Scheinwerfern und mit einer Rückbank, die im Verhältnis von 40:60 umklappbar ist (was den Kofferraum auf 1166 Liter erweitert). Auch an der Sicherheit wird nicht gespart, Comfort verfügt über elf Fahrerassistenzsysteme. Dazu zählen unter anderem ein Spurhalteassistent, ein Spurwechselassistent und ein adaptiver Tempomat.

Luxury kann mit elektrisch verstellbarem Fahrersitz, einem Panoramaglasschiebedach, einer 360-Grad-Kamera, einer Lederausstattung und sechs Lautsprechern aufwarten. Dazu kommen noch eine Querverkehrswarnung und eine Totwinkelüberwachung. Den ZS gibt es ab 35.390 Euro, inklusive Förderungen ab 29.990 Euro.