Formentor von Cupra: So jung, so frisch und so agil
Der Formentor erfreut mit einer Crossover-Formensprache, mit einem feinen Fahrgefühl und einer bekömmlichen Ausstattung. Geduld verlangt lediglich das Infotainmentsystem.
Von Markus Höscheler
Lustenau – Es sind die Zutaten, die auf den ersten Blick passen: Das SUV-Coupé-Aussehen des 4,45 Meter langen Fahrzeugs sticht sofort ins Auge, recht gewagt ist die Mattlackierung (Petrol Blau), wenngleich sie hier überaus stimmig wirkt: Mit einem Cupra will der Eigner auffallen, erst recht mit einem gespannten Formentor.
Glücklicherweise haben wir es hier nicht mit einem Blendwerk zu tun, sondern mit einem Fahrzeug, das auf dem bewährten modularen Querbaukasten (MQB) basiert. Davon kann man sich gleich eingangs ein erfreulich abgestimmtes Fahrwerk erwarten. Tatsächlich gibt der Cupra den Insassen ein gutes Gefühl, ohne weich zu wirken. Die Lenkung ist ausreichend präzise ausgeführt, stimmig zum zuvor gelobten Fahrwerk. Positives lässt sich erst recht dem Zweiliter-Benzinmotor abgewinnen: Die Laufkultur ist eine hohe, die 190-PS-Leistung und das maximale Drehmoment von 320 Newtonmetern sind keine Papiertiger, sondern schlagen sich in spürbarer Fahrleistungen auf der Straße nieder. Unmerklich im Hintergrund arbeitet das traktionssichernde Allradsystem (4Drive), das im Testwagen saisongerecht installiert ist. Zufrieden sind wir außerdem im Großen und Ganzen mit dem Wirken des Doppelkupplungsgetriebes (DSG), das mit sieben Vorwärtsgängen agiert.
Im Innenraum zeigen sich ein volldigitales Instrumentarium und ein großer Touchscreen, der auf der Mittelkonsole mit kräftigen Farben leuchtet. Das Sitzgestühl fühlt sich gut an, die Materialienauswahl ebenso, die Verarbeitung hinterlässt einen sorgfältigen Eindruck. Der kriegt lediglich Risse bei Betrachtung des Infotainmentsystems, das die Geduldsnerven des Fahrers fordert. Das Hochstarten dauert lange, die Verbindungen mit den Smartphones glücken keinesfalls immer, egal, ob Apple oder Android anklopfen.
Was den Preis betrifft, langt Cupra in diesem Fall kräftig zu, wohl auch, aber nicht nur wegen der hier gewählten Antriebskonfiguration inklusive 4Drive und DSG. Allein die Lackierung schlägt mit 2461,86 Euro brutto zu Buche, die bekömmliche Ambientebeleuchtung „Plus“ mit emotionalen Lichtspielen ist dagegen mit 238,91 Euro vergleichsweise günstig. Die schwenkbare Anhängevorrichtung macht 1017,99 Euro aus, das Leder-Paket Petrol Blau ist 1360,77 Euro wert. In Summe verlangen Cupra-Händler für diesen Testwagen 52.756,09 Euro.
Es geht natürlich günstiger, zumal auch 150 PS starke Fronttriebler als Einstiegsversionen verfügbar sind. Und nicht zu vergessen: Mit dem vierten Geburtstag der Marke Cupra gibt es (siehe Beitrag im Kasten auf dieser Seite) ein limitiertes Sondermodell zum Ab-Preis von 29.990 Euro. Dann gibt es allerdings eine andere Farbe und zudem einen Sechsgang-Handschalter anstelle von DSG.