Tirol Live

Überwältigende Hilfsbereitschaft: Noggler vom „Sonderstab Ukraine“ bei Tirol Live

Bernd Noggler koordiniert die Ukraine-Hilfe in Tirol. Er sieht das Land auf Flüchtlinge aus dem Kriegsgebieten gut vorbereitet.
© Rudy De Moor

Innsbruck – Der große Flüchtlingsstrom aus der Ukraine nach Tirol ist vorerst noch ausgeblieben. Laut Bernd Noggler, Chef der Leitstelle Tirol und Koordinator im „Sonderstab Ukraine“ des Landes, arbeite man dennoch laufend daran, die entsprechend notwendigen Vorbereitungen zu treffen und zu optimieren. Derzeit sei man dabei, die Daten der Flüchtlinge im Land zu erfassen sowie die rund 3500 angebotenen Unterkunftsplätze auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen, so Noggler im Tirol-Live-Studio im Gespräch mit TT-Chefredakteur Alois Vahrner. Die Hilfsbereitschaft der Tirolerinnen und Tiroler sei jedenfalls sehr groß, das habe nicht zuletzt die landesweite Sammelaktion von Sachspenden am vergangenen Samstag gezeigt.

📽️ Video | Bernd Noggler in „Tirol Live”

Dabei sind 50 Tonnen an Sachgütern zusammengekommen, eine erste Tranche werde am Dienstag nach Wien geschickt, wo das Innenministerium die weitere Verteilung organisiert. Besser noch als Sachspenden sind laut Noggler allerdings Geldspenden. „Damit kann schnell und zielgerichtet in den betroffenen Nachbarländern oder in der Ukraine direkt geholfen werden“, erklärt Noggler. Zudem werde damit auch die Wirtschaft in diesen Ländern unterstützt. „Alles, was hereinkommt, ist letztlich hilfreich und wird in den Empfängerländern dankend angenommen“, sagt der Sonderstab-Koordinator.

Die Hilfe vor Ort sei natürlich die wichtigste. Bernd Noggler warnt allerdings dringend vor Eigeninitiativen, die ins Kriegsgebiet führen würden. „Sollte jemand privat in die Ukraine fahren wollen: Bitte, ja nicht!“, appelliert Noggler an die Vernunft.

Wie sich die Flüchtlingslage in den kommenden Wochen und Monaten in Tirol entwickeln werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen. Da es in erster Linie Frauen mit Kindern sind, die ihr Land wegen des Kriegs verlassen, seien Gemeinden und Bildungsdirektion informiert, um die benötigten Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen zu schaffen.

Für die Leitstelle Tirol wünscht er sich nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder etwas Normalität zurück. Derzeit müsse die Leitstelle aber zahlreiche Mitarbeiter-Ausfälle aufgrund von Covid verkraften. (np)

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