Tirol richtet vier zusätzliche Registrierungsstellen für Ukraine-Flüchtlinge ein
Flüchtlinge aus der Ukraine sollen sich auf jeden Fall registrieren lassen, um dann entsprechende Unterstützung zu erhalten. Das betrifft auch Personen, die bereits privat eine Unterkunft gefunden haben. Dazu gibt es neben Innsbruck nun noch vier weitere Registrierungsstellen.
Kiew, Moskau – Das Land Tirol richtet vier zusätzliche, dezentrale Registrierungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen aus der Ukraine in den Polizeidienstellen Reutte, Lienz, Imst und Kufstein ein. Das Angebot richte sich, so das Land in einer Aussendung, an jene, die bereits eine (private) Unterkunft haben. Das medizinische Screening, Unterkunftszuweisungen und Registrierungen erfolgen indes weiterhin im Ankunftszentrum Haus Marillac in Innsbruck, hieß es.
Stellen in Lienz, Kufstein, Reutte und Imst nun schon in Betrieb
Während die Erfassungsstellen in den Bezirken Lienz und Kufstein bereits ihren Betrieb aufgenommen hatten, starteten am Donnerstag die Erfassungsstellen in den Bezirken Reutte und Imst. Bei der Registrierung werden die persönlichen Daten der geflüchteten Menschen erfasst, die für die Ausstellung des "Ausweises für Vertriebene" im Scheckkartenformat sowie die weitere Versorgung maßgeblich sind. Dazu zählen beispielsweise die Abwicklung einer Grundversorgung und Arbeitsmöglichkeiten. Grundsätzlich sollte der aktuelle "Wohnsitz" der Ankommenden der jeweiligen Gemeinde oder dem Meldeamt innerhalb von drei Tagen nach Unterkunftsbezug bekannt gegeben werden.
"Alle in Tirol ankommenden Personen aus der Ukraine müssen registriert werden. Dies hat organisatorische und vor allem rechtliche Hintergründe", erklärte Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine des Landes. Niemand müsse Sorge haben, abgewiesen zu werden, betonte er.
Gruppen sollen sich vorab beim Land melden
Kämen infolge von Privatinitiativen größere Gruppen von geflüchteten Menschen in Tirol an, appellierte Noggler an die Organisatorinnen und Organisatoren, dies frühzeitig dem Land Tirol zu melden, damit "eine bestmögliche und rasche Koordination" gewährleistet werden könne. Von privaten Fahrten an die ukrainische Grenze riet er aus Sicherheitsgründen jedoch ab.
Mit Stand Donnerstagmorgen wurden vonseiten der Polizei bisher rund 820 Personen aus der Ukraine in Tirol registriert. Landespolizeidirektor Edelbert Kohler versicherte, dass die Entwicklungen genau beobachtet, und bei Bedarf weitere Registrierungsstellen bereitgestellt oder die Registrierungszeiten ausgedehnt würden.
Dezentrale Registrierungsstellen Ukraine
Registrierungsstelle Polizeiinspektion Kufstein (AGM Bahnhof)
täglich von 7 bis 19 Uhr
Südtiroler Platz 3
6330 Kufstein
Tel.: +43 (0) 59133 7214 200
Registrierungsstelle Polizeiinspektion Lienz
täglich 7 bis 19 Uhr
Hauptplatz 5a
9900 Lienz
Tel.: +43 (0) 59 133 7230 100
Registrierungsstelle Polizeiinspektion Reutte
Dienstag und Donnerstag von 7 bis 19 Uhr
Obermarkt 2
6600 Reutte
Tel.: +43 (0) 133 7150 100
Registrierungsstelle Polizeiinspektion Imst
Montag und Donnerstag von 7 bis 19 Uhr
Rathausstraße 14
6460 Imst
Tel.: +43 (0) 59133 7100 100
Wohnsitzmeldung nötig
Nachdem die geflüchteten Menschen registriert wurden und in ihren Unterkünften angekommen sind, ist es wichtig, auch ihren derzeitigen „Wohnsitz“ bei der jeweiligen Gemeinde bzw. dem dortigen Meldeamt bekanntzugeben. Grundsätzlich sollte dies laut geltendem Recht innerhalb von drei Tagen nach Unterkunftsbezug vorgenommen werden – private UnterkunftgeberInnen können dabei unterstützen. Bei Fragen stehen die jeweiligen Gemeinden zur Verfügung.
Für Betreuungs- und Schulbesuchsmöglichkeiten gilt es folgendes zu beachten: Um einen Betreuungsplatz (Kindergarten, Kinderkrippe oder Hort) zu organisieren, gilt ebenfalls die Gemeinde als zentraler Ansprechpartner. Diese kann in weiterer Folge eine Prüfung der verfügbaren Plätze vornehmen und sich bei Fragen an die zuständige Fachinspektorin des Landes wenden. Wird ein Platz in einer Schule für ein Kind benötigt, ist eine E-Mail an ukraine-schulinfo@bildung-tirol.gv.at zu richten. Die Bildungsdirektion wählt anschließend die geeignete Schule für das Kind aus und informiert über den Standort der Schule und gibt weitere Informationen.
„Wir danken allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Mitarbeitenden der Behörden in den Gemeinden sowie privaten Unterkunftsgeberinnen und Unterkunftsgebern, die die geflüchteten Menschen bei der Abwicklung und Ankunft in Tirol unterstützen“, betont Bernd Noggler. (TT.com, APA)