Plätze für behinderte Flüchtlinge in Tirol
Die Organisation der Hilfe für Menschen aus der Ukraine in Tirol schreitet weiter voran.
Innsbruck – Schritt für Schritt werden die Hilfsmaßnahmen für ukrainische Flüchtlinge in Tirol ausgebaut. Die Lebenshilfe hat gestern angekündigt, Unterkünfte für Menschen mit Behinderung bereitzustellen, das Militärkommando liefert Feldbetten.
„Für Menschen mit Behinderungen ist die Situation in der Ukraine dramatisch“, sagt Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol. „Für viele ist es kaum möglich zu flüchten. Sie sind nicht so mobil und vielfach auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, die nicht immer barrierefrei beziehungsweise überfüllt sind.“ Behinderte seien oft auch nicht in der Lage, sich vor Luftangriffen in Bunkern in Sicherheit zu bringen. Willeit fordert, dass diese Menschen vor Ort mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt werden und ihnen, sofern sie sich auf die Flucht begeben, gezielt geholfen werden muss.
Ehemalige Standorte werden derzeit von der Lebenshilfe Tirol für ankommende Flüchtlinge vorbereitet, erklärt er. Dabei handle es sich einerseits um kleinere Wohnungen für Familien, andererseits um aufgelassene Wohnhäuser, die für größere Gruppen und ihre Betreuer adaptiert werden könnten.
Das Militärkommando Tirol berichtete gestern via Aussendung, dass auf Antrag des Landes Tirol 150 Behelfskrankenbetten für die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge bereitgehalten würden. „Vor allem die letzten Jahre haben gezeigt, dass das Österreichische Bundesheer seine Rolle als strategische Reserve der Republik sehr ernst nimmt und dieser entsprechen kann“, wird Verteidigungsministerin Klaudia Tanner darin zitiert. „Auch in der aktuellen Ukraine-Flüchtlingsthematik werden wir den Behörden und Organisationen im Land zur Seite stehen.“ Die Betten sind für den Fall gedacht, dass rasch Schlafmöglichkeiten für Flüchtende bereitgestellt werden müssen. (TT)