Solidarität mit Geflüchteten und Vorbereitung auf Rom-Visite
Bischöfe wollen sich aktiv bei der Flüchtlingsbetreuung einbringen, für Bischof Glettler muss die Kirche Gläubige noch stärker einbinden.
Von Peter Nindler
Innsbruck, Wien – Eigentlich sollte Innsbrucks Diözesanbischof Hermann Glettler heute nach der Bischofskonferenz bei „Tirol Live“ sein. Doch der Bischof wurde gestern positiv auf Corona getestet. Die Bischofskonferenz ging Donnerstag in Tirol zu Ende, das Episkopat versicherte am Freitag, vor allem Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge und eine Million Euro zusätzlich für Caritas-Hilfsprojekte bereitzustellen.
Spannend wird es für Österreichs Bischöfe mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, von 12. bis 17. Dezember beim Arbeitsbesuch in Rom bei Papst Benedikt. Dabei wird es u. a. um die Vorschläge für die Bischofssynode im Oktober 2023 gehen.
Die diözesanen Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und bis 10. April (Palmsonntag) auf die Österreich-Ebene weitergeleitet. „Am bisherigen Nachdenkprozess gab es eine erfreuliche Beteiligung – auch wenn es nicht leicht war, das Fremdwort ,Synodalität‘ zu übersetzen. Klar ist, dass es Kirche zukünftig noch näher bei den Menschen braucht“, betont Bischof Glettler gegenüber der TT. Ihr dreifacher Auftrag sei es, durch Glaube und Verkündigung der Botschaft Jesu den Himmel offen zu halten, mit allen Kräften Gemeinschaft aufzubauen und Gläubige noch stärker an der Wegfindung der Kirche zu beteiligen. „Gerade in der aktuellen Krise ist ein solidarisches Beten wichtig, damit Ängste und Panik nicht überhandnehmen. Wir werden alle Wortmeldungen und Feedbacks des bisherigen diözesanen Prozesses sorgfältig zusammenfassen und als Anstoß auch zukünftig für unsere Diözese berücksichtigen.“
Ein Gradmesser für die heimische Kirche wird Sonntag auch die Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen sein. „Eine Pfarre ist mit Sicherheit keine Soloveranstaltung des Pfarrers, sondern eine lebendige Gemeinschaft, in der viele Dienste notwendig sind. Pfarrgemeinderäte geben der Kirche ein sympathisches und glaubwürdiges Gesicht“, appelliert Hermann Gletter, sich aktiv an der Wahl zu beteiligen. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, um ukrainische Flüchtlinge in ihren Dörfern aufzunehmen, ist für ihn die erste Belastungsprobe der neuen Pfarrgemeinderäte.