Tiroler Gurgeltests werden um 66 Millionen Euro verlängert
„Tirol gurgelt“ wird bis Dezember verlängert. Das wird die Landesregierung in den nächsten Tagen beschließen.
Innsbruck – In den vergangenen Wochen wurde heftig über die Teststrategie in Österreich diskutiert, ab April können jetzt nur noch fünf kostenlose Antigen- und fünf PCR-Tests pro Monat durchgeführt werden. Unabhängig davon wird die Landesregierung in den nächsten Tagen ihre Teststrategie bis Ende des Jahres festlegen. Die seit Mitte Dezember flächendeckende Aktion „Tirol gurgelt“ bleibt bestehen.
Die behördlichen Testungen sowie die Testungen symptomatischer Personen sind davon nicht betroffen. „Auch ist aufgrund der stark steigenden und überaus hohen Fallzahlen zu erwarten, dass Testungen als Maßnahme wieder eingeführt werden. Es ist aber entscheidend, dass der Beschluss zur Fortsetzung jetzt fixiert werden muss, ansonsten die Entscheidung zu spät käme“, heißt es in einem Schreiben von Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP).
Aus fachlicher Sicht, so das Land, bestehe die höchste Sicherheit, wenn diese Tests als PCR-Tests durchgeführt werden, wobei im Hinblick auf den Mangel an Fachpersonal für die Abstrichnahme PCR-Gurgeltests zur Anwendung kommen würden. Aufgrund der immens hohen Fallzahlen werde die Testung möglicherweise auch an symptomlosen Personen fortzusetzen sein, weil ansonsten mangels Lagebild keine Folgebeurteilung der Lage erfolgen kann.
Die PCR-Gurgeltests werden zur Eigenanwendung in einer angepassten und reduzierten Form fortgesetzt. Auch für den Tourismus.
Die Kapazität bei den behördlichen Tests wird von ursprünglich 80.000 auf 35.000 pro Woche und bei den Gurgeltests für zuhause von 170.000 auf 70.000 verringert. Wie schon im Vorjahr erfolgt die Anschaffung über die Bundesbeschaffungsagentur, den Auftrag erhält wie bisher Novatium. Die Gesamtkosten von April bis Dezember für die behördlichen Tests und „Tirol gurgelt“ betragen rund 98 Millionen Euro. Der Kostenanteil der PCR-Gurgeltests wird für den neunmonatigen Zeitraum mit 66 Millionen Euro beziffert, die Logistikkosten mit 3,3 Mio. Euro.
42.000 Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt indes weiter auf hohem Niveau: Gesundheits- und Innenministerium haben am Samstag 41.999 Neuinfizierte gemeldet, die in den vergangenen 24 Stunden registriert wurden. In Tirol gab es am Samstag 2693 Ansteckungen. Das Impfgeschehen ist in den vergangenen Tagen beinahe völlig erlahmt. In der Vorwoche wurden österreichweit lediglich 22.700 Impfungen durchgeführt, darunter waren allerdings kaum noch Erstimpfungen.