Vier Geschichten zum Anschauen und Hinschauen von RollOn
Mit der Kampagne „Bin ich dir peinlich …“ hat RollOn Austria eine Initiative gestartet, die unter die Haut geht. Abseits von soften Klischees.
Innsbruck – Sagen, was ist. Abseits von soften Klischees, die den Menschen abringen, es anzusehen, hinzusehen und hinzuhören. Die Ziele des neuen RollOn-Austria-TV-Spots sind hoch gesteckt. Die neue Kampagne geht unter die Haut. Und sie bleibt im Kopf. Am kommenden Montag hat der Spot seine Premiere.
Der Film präsentiert vier Menschen, die mit ihrer körperlichen Beeinträchtigung dem Leben die Stirn bieten. Was für andere selbstverständlich zum Leben dazugehört, ist für die Protagonisten eine große Herausforderung. Da ist Sabrina, eine berufstätige Mutter, und ihr Daniel, der den Körper seiner Partnerin liebt. Da ist Günther, ein hoch anerkannter Künstler. Da ist auch Silke, die Krisenmanagerin und Autorin. Und dann ist da Stefanie – Rechtswissenschafterin.
Sie stehen stellvertretend für all jene Menschen, denen offensichtlich etwas fehlt und denen man kaum was zutraut. Dennoch führen sie alle ein selbstbestimmtes, mitunter turbulentes, oft auch ein schweres und aufregendes, begeisterndes Leben. Und RollOn wirft die Frage auf, ob „uns“ als Gesellschaft das vielleicht mitunter sogar peinlich ist.
RollOn-Obfrau Marianne Hengl sagt: „Wir wollen nicht Objekte von Barmherzigkeit sein, sondern mit Respekt und Wertschätzung behandelt und unterstützt werden. So wie mich Diskriminierungen ärgert, stört es mich aber auch, wenn behinderte Menschen – einfach nur aufgrund des Umstandes ihrer Behinderung – oft nur von der positiven Seite betrachtet werden. Beeinträchtigte Menschen haben gute, aber auch negative Eigenschaften, so wie alle anderen Menschen auch.“
Die Kampagne soll auch Mut machen. Neugierig zu sein. Nachzufragen. Direkt den Menschen zu begegnen und ehrlich zu sein. „Das ist Augenhöhe. Und die findet auch dann statt, wenn das Gegenüber einen halben Meter unter einem selbst im Rollstuhl sitzt.“
Günther Steiner ist einer jener Menschen, die in dem Spot kurz porträtiert werden. Er erklärt: „Ich weiß, dass ich anders bin, aber das habe ich mir weder ausgesucht noch macht es mich weniger wertvoll – nicht weniger mitfühlend und nicht weniger lebensfroh. Es ist eine Diskriminierung und es grenzt an Dummheit, Menschen mit Beeinträchtigung wie ein großes Tabu zu behandeln.“
Steiner freut sich stets, wenn er merkt, dass man ihn ernst nimmt, ihm Raum lässt, damit er seine Worte, wie gequält auch immer sie wirken mögen, finden kann. Er amüsiert sich, wenn man mit ihm scherzt, genauso wie er es witzig findet, wenn Menschen in seiner Gegenwart über ihn sprechen, als könne er sie nicht hören, nicht verstehen, was sie sagen. Als wäre er dumm.
Günther Steiner ist ein begnadeter Künstler. Er ist ein Menschenfreund. Er ist beseelt vom Glauben an Gott und steht seinen Freunden zur Seite. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mir mehr hilft als ich ihm“, sagt seine Assistentin Ulrike.
Am Montag, um 21.05 Uhr, feiert der Spot seine Premiere. (TT)