Köstinger: „Schnelles Internet für alle bis 2030“
Österreich will mit einer Breitband-Offensive ins Spitzenfeld kommen. Allein bis 2026 rollen 1,4 Mrd. Euro.
Innsbruck – „Unser Ziel ist, dass bis spätestens 2030 jede Österreicherin und jeder Österreicher Zugang zu schnellem Internet hat“, sagte Telekommunikationsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) anlässlich ihres Tirol-Besuchs zur TT. Voraussetzung ist die notwendige Infrastruktur. Mit der vor wenigen Tagen gestarteten zweiten Breitbandmilliarde würden bis 2026 insgesamt 1,4 Mrd. Euro bereitgestellt, aktuell läuft der erste Förder-Call in vier Förderprogrammen mit einem Volumen von 660 Mio. Euro. „Das ist das größte Breitbandausbau-Budget, das es jemals gab, ein echter Turbo“, so Köstinger.
Vom Home-Schooling übers Home-Office, Videotelefonieren mit der Familie, Einkaufen bis hin zu Amtswegen: Gerade in der Corona-Krise hätten sich die Anforderungen an unsere digitalen Infrastrukturen mit einem Schlag massiv erhöht. „Jeder Euro, den wir in den Breitbandausbau investieren, ist eine Investition in die Zukunft und für mehr Lebensqualität bis in die kleinste Region, besonders auch für den Wirtschaftsstandort“, betont Köstinger.
Seit 2015 habe man über die Breitbandförderung des Bundes den Ausbau in 1399 österreichischen Gemeinden (davon 215 geförderte Projekte in 201 Gemeinden in Tirol) und damit für rund 1,1 Mio. Bürgerinnen und Bürger erreicht. In Summe seien Investitionen von insgesamt 2,5 Mrd. Euro ausgelöst worden, so die Ministerin. Österreich sei damit vom Schlussdrittel bereits ins europäische Mittelfeld vorgestoßen. Ziel sei nun, in den kommenden Jahren ins Spitzenfeld zu kommen. Beim 5G-Ausbau sei Österreich schon unter den Top 3 in Europa.
Aktuell seien 43 Prozent der österreichischen Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen ausgerüstet, Tirol liege mit einem Anteil von 68 Prozent nach Wien und Vorarlberg an der dritten Stelle der Bundesländer, sagt Wirtschafts-Landesrat Anton Mattle. Es gehe um den Standort Tirol, aber auch um technologische Chancengleichheit zwischen Stadt und Land. Tirol ist es laut Mattle durch verschiedene Initiativen schon vorher vergleichsweise gut gelungen, eine Landflucht („und diese ist vor allem jung, weiblich und gut gebildet“) zu vermeiden. Während Corona habe es erstmals Zuzug von den Städten aufs Land gegeben, auch Start-ups würden verstärkt aus den Regionen entstehen, berichten Mattle und Köstinger. Auch das unterstütze die öffentliche Hand. (va)