„Und der Viktor geht an ...“: Das sind die Tiroler Sportler des Jahres 2021
Biathletin Lisa Hauser und Kombinierer Johannes Lamparter sind Tirols Sportler des Jahres 2021. Im Bergisel-Restaurant wurde Lamparter zudem mit Lukas Greiderer zur besten Mannschaft gekürt.
Innsbruck ‒ Biathletin Lisa Hauser und Kombinierer Johannes Lamparter sind die Tiroler Sportler des Jahres 2021. Die beiden Wintersportler aus dem nordischen Lager wurden gestern im kleinen Rahmen im Bergisel-Restaurant ausgezeichnet. Für die 28-jährige Hauser war es bereits die zweite Trophäe, der 20 Jahre alte Doppel-Weltmeister Lamparter freute sich indes über den ersten Viktor.
Und den gab es als Draufgabe gleich in doppelter Ausführung: Lamparter und Lukas Greiderer wurden gemeinsam zur Mannschaft des Jahres gekürt. Behindertensportler des Jahres sind Kletterin Jasmin Plank und Handbiker Alexander Gritsch. Aufsteigerin wurde Ski-Juniorenweltmeisterin Lena Wechner.
Damen
- Lisa Hauser (Biathlon) 42,51 %
- Nicole Billa (Fußball) 8,25 %
- Janine Flock (Skeleton) 8,09 %
- Mona Mitterwallner (Mountainbike) 8,08 %
- Madeleine Egle (Kunstbahnrodeln) 7,67 %
Herren
- Johannes Lamparter (Nord. Kombination) 29,49 %
- Manuel Feller (Ski alpin) 18,17 %
- Jakob Schubert (Sportklettern) 14,62 %
- Sandro Platzgummer (American Football) 9,30 %
- Romed Baumann (Ski alpin) 3,83 %
Team
- Lamparter/Greiderer (Nord. Kombination) 34,26 %
- Raiders Tirol (American Football) 10,83 %
- ÖRV-Kunstbahnrodler 10,39 %
- WSG Tirol (Fußball) 6,00 %
- RSC Inzing (Ringen) 5,93 %
Behindertensportlerin
- Jasmin Plank (Klettern) 27,04 %
- Eva Maria Jöchl (Ski alpin/Segeln) 26,18 %
- Vanessa Jenewein (Rollstuhl-Tennis) 15,83 %
- Valentina Strobl (Para-Dressur) 8,64 %
- Sophie Brantl (Bogenschützin Rollstuhl) 8,40 %
Behindertensportler
- Alexander Gritsch (Handbike) 38,06 %
- Martin Falch (Triathlon) 19,36 %
- Rene Eckhard (Snowboard) 11,75 %
- Michael Scharnagl (Ski alpin) 10,92 %
- Mario Graus (Segeln, Rollstuhltennis, Ski) 9,75 %
Der Viktor flog ins nordische Lager
Die untergehende Sonne am Bergisel-Stadion, der kleine, festliche Rahmen, dazu der Blick über Innsbruck hinweg. Es lag an diesem lauen Frühlingsabend etwas von sanfter Aufbruchsstimmung in der Luft. Es passte gut zur Tiroler Sportlerwahl, die mit wenigen geladenen Gästen und vorsichtigen Schritten zu dem großen Fest werden soll, das es einst war.
Aber in Zeiten von Covid-19 und Ukraine-Krieg setzte man statt prunkvoller Feier lieber auf klare Botschaften – so auch als die Bergisel-Sprungschanze als Zeichen der Solidarität nach Anbruch der Dunkelheit in den blau-gelben Farben der ukrainischen Nationalflagge erstrahlte.
Erstrahlen sollten danach im Scheinwerferlicht die Sportler, die den Viktor bei der Wahl der Sportler des Jahres 2021 in Empfang nehmen durften. Dabei begann der Reigen der Ehrungen gleich mit einer Premiere, wurde doch erstmals die Behindertensportlerin des Jahres ausgezeichnet. Para-Climberin Jasmin Plank nahm den Preis an der Seite von Hündin Chiara in Empfang. „Der Viktor bedeutet mir viel, weil ich so den Leuten Mut machen kann“, sagte die WM-Fünfte.
Ihr männliches Pendant ist Handbiker Alexander Gritsch, der die Trophäe aus den Händen von Neunfach-Viktor-Sieger Martin Falch entgegennahm. „Ich bin unglaublich happy“, meinte der Paralympics-Dritte von Tokyo 2021.
Der Platz auf der „Bühne“ wurde schon etwas weniger, als die beste Mannschaft des Jahres ausrückte. Und das sollte auch den Erfolgs-Abend des Johannes Lamparter einläuten. Der 20-jährige Rumer feierte gemeinsam mit dem Absamer Lukas Greiderer als Team-Sprint-Weltmeister einen klaren Sieg im Publikumsvoting. „Man trainiert gemeinsam, leidet gemeinsam, wenn man dann auch Erfolge gemeinsam feiern darf, ist das umso schöner“, beschrieb es der Jungstar. Und Greiderer streute dem acht Jahre jüngeren Freund Rosen: „Es können sich Arrivierte und Ältere viel von dir abschneiden.“
Damit war der Abend des „Jo“ Lamparter aber längst nicht vorbei. Der Doppel- und Junioren-Weltmeister von 2021 wurde auch noch zum Tiroler Sportler des Jahres gewählt, sein erster Gratulant war der zweitplatzierte Vorjahres-Sieger Manuel Feller. „Es macht mich unheimlich stolz und ist eine Bestätigung. Es freut mich, dass mich die Leute so schätzen. Ich bin überglücklich“, meinte Lamparter. Der Blick richtete sich danach bereits auf die WM-Saison 2022/23.
Die hat auch die Damen-Siegerin bereits im Fokus. Und noch mehr. „Olympia ist 2026, also mache ich noch vier Jahre weiter“, meinte Biathlon-Weltmeisterin Lisa Hauser, die erneut ausgezeichnet wurde. Die 28-Jährige aus Reith bei Kitzbühel sammelte fast 43 Prozent aller Stimmen. Ein Erdrutschsieg. „Es ist ein sehr tolles Gefühl und eine besondere Ehre, zum zweiten Mal als Tiroler Sportlerin des Jahres dazustehen“, sagte Hauser. Es waren die Schlussworte für einen Abend, der im feierlichen Rahmen ausklang.