„Cleandanube“: Schwimmender Chemieprofessor ging in Linz an Land
4,2 Tonnen Mikroplastik wandere täglich die Donau hinab ins Schwarze Meer. Der Chemieprofessor Andreas Fath will ein Zeichen für den Gewässerschutz setzen.
Linz – Auf seiner Tour vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer ist der "schwimmende Professor" Andreas Fath am Montag in Linz aus der 13 Grad kalten Donau gestiegen. Auf dem letzten Kilometer vor dem Etappenstopp im Rahmen des Projekts "cleandanube – swimming for a pure and plastic-free river" schwamm oö. Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne) mit. Der Chemieprofessor an der deutschen Hochschule Furtwangen will ein Zeichen für den Gewässerschutz setzen.
Am Ufer bei der Linzer Nibelungenbrücke wurden die beiden Schwimmer von Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) in Empfang genommen. Gemeinsam forderten sie ein "Raus aus der Vermüllung", wie Schobesberger erklärte. 4,2 Tonnen Mikroplastik wandere täglich die Donau hinab ins Schwarze Meer, lieferte Fath die Zahlen. In der Donau wurden bereits mehr Plastikteile als Fischlarven gefunden. Es sei höchst an der Zeit sorgsam mit der Lebensader Fluss umzugehen, schlussfolgerte Kaineder. Denn: Es sei "naiv zu glauben, dass bei krankenden Ökosystemen der Mensch dabei gesund bleibt".
In welchem Zustand sich die Donau befindet, will Fath wissenschaftlich ermitteln lassen und legt dabei eine Distanz von 2.700 Kilometern in der Donau zurück – 20 Kilometer standen am Montagnachmittag noch auf dem Programm. Auf den 60 Etappen des Projektes sind auch Veranstaltungen wie Workshops und Wasser-Schnelltests geplant. Zusätzlich gibt es eine Sammelaktion für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. An den jeweiligen Etappenorten werden Turnsackerl aus recycelten PET-Flaschen mit Malutensilien, Süßigkeiten und verschiedenen Kleidungsstücken gepackt.
Nach dem Rhein (Projekt "Rheines Wasser 2014") und dem Tennessee River in den USA (Projekt "Tenneswim 2017") ist die Donau der dritte und längste Fluss, den Fath durchschwimmt. (APA)