Architektur, die zur dritten Pädagogin wird
Finale der Architekturtage zum Thema „Leben Lernen Raum“.
Innsbruck – Corona-bedingt hat das erste Jahr der Architekturtage 2021/22 zum Thema „Architektur und Bildung: Leben Lernen Raum“ praktisch ausschließlich im Virtuellen stattgefunden. Verhandelt u. a. in der Form von 50-minütigen „Schulstunden“ mit unterschiedlichsten „Lehrinhalten“. Jederzeit abrufbar im Architekturtage-TV.
Die Abschlussveranstaltungen der Architekturtage 2021/22 am 10. und 11. Juni werden allerdings wieder ganz analog über die Bühne gehen. Um diverse Tiroler Bildungsräume zu erfahren, leibhaftig zu erspüren. Mit der Frage im Hinterkopf, wie Lehr- und Lernorte architektonisch daherkommen sollten, um in einer zunehmend digitalen Welt zu funktionieren.
Die seit 2002 österreichweit alle zwei Jahre stattfindenden Architekturtage richten sich jeweils unter einem anderen Generalthema niederschwellig an die an Baukultur interessierte Öffentlichkeit. Wobei im Fokus weniger singuläre Bauwerke als jene Prozesse stehen, die das Gebaute zu einem gesellschaftspolitisch wichtigen Phänomen machen. Ganz besonders im Zusammenhang mit dem Schulbau, um den es diesmal geht.
Zum Auftakt wird Hemma Fasch (fasch&fuchs.architekten) bereits am 9. Juni, 20 Uhr, im aut die Architektur als „dritte Pädagogin“ vorstellen. Bevor am 10. und 11. Juni von ArchitektInnen geleitete Rad- bzw. Bustouren zu Bildungsbauten im ganzen Land führen. Mit Eric Sidoroff lassen sich etwa Innsbrucker Schulen der vergangenen 100 Jahre erkunden, Elias Walch stellt „Räume für die Kleinsten“ vor, Barbara Poberschnigg „Neue Lernräume in alter Substanz“. „Bildung braucht Raum“, behauptet Johannes Wiesflecker bei seiner Bustour, die am 11. Juni ins Unterland geht. fasch&fuchs.architekten und Henke Schreieck Architekten führen dagegen vor, wie sie Bildungslandschaften neu denken. Werner Burtscher lädt zum Spaziergang durch Stamser Bildungsbauten ein, Christian Öller in die winzige Volksschule am Fügenberg, Unisono Architekten in das Bildungszentrum Gerlos.
Am 10. Juni präsentieren ArchitekturstudentInnen im Angerzellgarten ihre Bachelorarbeiten und sechs ArchitektInnen öffnen während der Architekturtage ihre Büros. Welche, genauso wie das exakte Programm, ist auf www.aut.cc zu erfahren. Sich zu den geführten Touren möglichst bald anzumelden, ist angesichts des teilweise großen Interesses ratsam. (schlo)