Traum und Albtraum: Eva Domoradzki im Fotoforum
Das Fotoforum widmet der Innsbruckerin Eva Domoradzki ihre erste Einzelschau.
Innsbruck – So richtig wohlfühlen kann und will man sich in dieser Ausstellung nicht. Gläserne Augen blicken BetrachterInnen entgegen, starr und leer. Seit nunmehr bald zwei Jahren beschäftigt sich Eva Domoradzki intensiv mit dem Motiv der Puppe. Unterschiedlichste Arten von jenen handelsüblichen, die in Kinderzimmern auf ihren Einsatz warten. Aktuell zeigt die gebürtige Innsbruckerin ihre jüngste Serie unter dem Titel „Böses Licht“ im Innsbrucker Fotoforum.
Durch Fotoforum-Chef Rupert Larl habe Domoradzki „spät“ – wie sie selbst sagt – zur Fotografie gefunden. Über Jahre studierte die Sozialarbeiterin daraufhin Technik und Herangehensweisen. Jetzt nun also die erste Einzelausstellung im Fotoforum.
Ihr beruflicher Hintergrund, die Arbeit mit Kindern, spiele in der Serie natürlich eine Rolle, erzählt Domoradzki. In der Nähe zu den unbelebten Menschimitaten geht es also auch um die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen, die man bereits im Kindesalter macht. Angst sowie Einsamkeit gehören dazu.
Die unheimliche Atmosphäre ist von der Fotografin nicht direkt intendiert. Sondern von der BetrachterInnen-Seite wohl eher angelernt. Nicht umsonst spielt so mancher Horrorstoff mit der Puppe, die plötzlich lebendig wird.
Kombiniert hat Domoradzki ihre Fotos zudem mit frei assoziierten Haikus, also japanischer Kurzformdichtung. In drei Zeilen taucht sie dabei in Märchen ab – Erzählungen, die bekanntlich dem Abgründigen auch nicht abgeneigt sind. Traum und Albtraum sind sich in beiden künstlerischen Ausdrucksweisen nahe. Recht viel mehr kann man den Motiven aber auf Anhieb doch nicht abgewinnen. (bunt)