Finnland und Schweden zur Nato: „Türkei wird ihre Bedenken aufgeben"
Noch immer sperrt sich die Türkei gegen Beitrittsgespräche mit Finnland und Schweden. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zeigt sich überzeugt, dass der türkische Präsident schließlich einlenken werde.
Kristiansand – Außenministerin Annalena Baerbock hat sich zuversichtlich gezeigt, dass Schweden und Finnland trotz Einwänden aus Ankara bald in die NATO aufgenommen werden können. „Wir werden Finnland und Schweden in unserer Allianz willkommen heißen", so die Grünen-Politikerin am Mittwoch im norwegischen Kristiansand nach einem Treffen mit ihren Amtskolleginnen aus Norwegen und Litauen beim Ostseerat. Sie glaube, die Türkei werde ihre Bedenken gegen den NATO-Beitritt bald aufgeben.
Schweden und Finnland seien ohnehin schon längst Teil der Militärallianz, ohne im Besitz einer formellen Mitgliedschaft zu sein, sagte Baerbock. „Wir alle haben legitime Sicherheitsinteressen. Es ist aber allen in der NATO genauso klar, dass das ein wichtiger Moment in der Geschichte ist und wir eine gemeinsame Verantwortung tragen", sagte die Außenministerin zum Abschluss des Ostseerates. Die Allianz werde mit dieser Erweiterung nur noch stärker.
Auch Norwegens Außenministerin Anniken Huitfeldt zeigte sich optimistisch, dass die Bedenken der türkischen Regierung ausgeräumt werden können. „Es ist sehr wichtig für Norwegen, Schweden und Finnland in die NATO zu lassen, und ich denke, dass diese Frage gelöst werden kann", sagte Huitfeldt.
Die schwedische Regierung hat den türkischen Vorwurf der Unterstützung von Terrororganisationen zurückgewiesen. „Wir schicken natürlich kein Geld an Terrororganisationen und auch keine Waffen", sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson auf einer Pressekonferenz in Stockholm am Mittwoch. Ankara hatte die Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem geplanten NATO -Beitritt Schwedens und Finnland geäußert.
Die Türkei blockiert derzeit einen schnellen Beginn der Beitrittsgespräche der NATO mit Schweden und Finnland. Die Regierung in Ankara macht Sicherheitsbedenken wegen der angeblichen Unterstützung beider Länder für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Kurdenmiliz YPG in Syrien geltend. Die beiden nordischen Länder haben am Mittwoch Delegationen in die Türkei geschickt, um Irritationen auszuräumen. (APA, dpa)