Coronavirus

Corona-„Safe House“ in Götzens geht in die Verlängerung

Steht für vorerst sieben weitere Monate (plus Option bis April 2023) dem Land als „Safe House“ zur Verfügung: das „Clubhotel“ in Götzens.
© Böhm

Trotz stark sinkender Infektions- zahlen hat die Landesregierung das Absonderungshaus in Götzens verlängert. Wenn auch abgespeckt.

Götzens – Überall wird gelockert (Bsp. Maskenpflicht mit 1. Juni; Einreiseregelungen), die Corona-Infektionszahlen gehen rapide zurück. Die Testmöglichkeiten sind eingeschränkt, die Impfzentren dem (geringen) Bedarf angepasst. Am Donnerstag lag die 7-Tage-Inzidenz für Tirol nur noch bei 139. Kurz: Die Corona-Lage ist schon vor dem Sommer entspannt.

Man könnte also meinen, auch die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung eines „Safe House“ wird in Frage gestellt. Weit gefehlt. Die schwarz-grüne Landesregierung hat diese Unterbringungsmöglichkeit für behördlich abgesonderte Personen kürzlich verlängert. Also für solche, die entweder nicht in Tirol wohnhaft sind (Bsp. Touristen oder Durchreisende), eine Absonderung in den eigenen vier Wänden nicht möglich ist oder Obdachlose.

Seit Oktober 2020 hat das Land ein derartiges „Safe House“. Bis Ende Juni 2021 war selbiges in der Innsbrucker Rossau angesiedelt. Die Kosten standen bereits damals in der Kritik. Nach erfolgter Redimensionierung und Ausschreibung wechselte das „Safe House“ mit 1. Juli 2021 den Standort. Nach Götzens, ins dortige „Clubhotel“. Kapazität: 50 Zimmer, maximal 130 Personen. Der Mietvertrag wurde bis 30. April 2022 abgeschlossen. Budgetiert wurden hierfür 1,8 Millionen Euro.

Die nunmehr erfolgte Vertragsverlängerung bis (vorerst) 30. November 2022 wird von Seiten des Landes damit begründet, dass die Vorhaltung gewisser Absonderungskapazitäten trotz Öffnungsschritten so lange nötig sei, solange es sich bei Covid-19 um eine meldepflichtige Infektionskrankheit handle. Einsatzstabsleiter Elmar Rizzoli bezeichnet den Bedarf als „schwankend, aber eindeutig“. Zusätzlicher Bedarf sei durch den Krieg in der Ukraine gegeben – sämtliche Vertriebene würden vor Unterbringung auf Corona getestet.

Jedoch erfolgt in Götzens erneut eine Reduktion des Angebots: nunmehr auf 31 Zimmer und 92 Betten. 66.000 Euro fallen pro Monat an Miet-, Betriebs- und Personalkosten, 55 weitere Euro pro Tag und Person (Unterbringung, Verpflegung, Reinigung) im Bedarfsfall an. In Summe budgetiert das Land für den Vertragszeitraum mit 550.000 Euro.

Laut Auskunft des Landes waren im „Safe House Götzens“ vom 1. Juli 2021 bis 30. April 2022 in Summe 412 Personen untergebracht. Die tatsächlich angefallenen Gesamtkosten beliefen sich auf knapp 947.000 Euro, wobei allfällige Rückerstattungen seitens des Bundes noch nicht berücksichtigt sind. (mami)

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