Starke Bilder, die die Realität aufdecken: Auszeichnungen beim IFFI vergeben
Der Spielfilmpreis des Internationalen Filmfestivals Innsbruck ging an „Medusa“ aus Brasilien.
Innsbruck – Die brasilianische Regisseurin Anita Rocha Da Silveira wurde gestern Abend im Rahmen des 31. Internationalen Filmfestivals Innsbruck (IFFI) für ihren Film „Medusa“ mit dem Spielfilmpreis des Landes Tirol ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 5500 Euro dotiert. Gewürdigt werde ein politisch engagierter Film, „der die Realität eines ganzen Kontinents aufdeckt, in dem evangelikale Kirchen ihre Macht nutzen, um Unwissenheit durch Aberglauben und Gewalt zu erzwingen“, urteilte die Jury, die heuer aus den Filmemacherinnen Jeanine Meerapfel und Kateryna Gornostai und Meret Ruggle vom Schweizer Filmverleih Trigon besteht. „In sehr starken Bildern und durch die Vermischung verschiedener Genres zeigt Anita Rocha Da Silveira die Idealisierung von körperlicher und geistiger Reinheit sowie den Kampf der Frauen, ihre eigene Stimme zu finden.“ „Medusa“ ist heute Sonntag, 21.10 Uhr, im Leokino zu sehen.
Für die chinesische Produktion „Gaey Wa’r“ von Na Jiazuo sprach die Jury eine lobende Erwähnung aus.
Der Dokumentarfilm-Preis der Stadt Innsbruck (3000 Euro) ging an den vietnamesischen Film „Children of the Mist“ von Diem Ha Le. Er handelt von einem archaischen Verheiratungsritual. Die Jury – bestehend aus Stefan Haupt, Isabella Reicher und Lukas V. Rinner – lobte die Drastik, Courage und Offenheit von Diem Ha Les Langfilm-Debüt, das heute um 19.15 Uhr im Leokino noch einmal zu sehen ist. Eine lobende Erwähnung ging an „A Night of Knowing Nothing“ von Payal Kapadia.
Eine Jugendjury vergab den Südwind-Filmpreis (1500 Euro) an Mano Khalils Spielfilm „Nachbarn“. Der mit 2000 Euro dotierte Publikumspreis des Festivals ging an „Costa Brava, Lebanon“ von Mounia Akl. (jole)