Berglauf Schlegeis 3000: Eine Strecke wie keine andere
Hunderte Bergläufer aus aller Welt verschlägt es heuer wieder ins Zillertal. Dort lockt das Schlegeis 3000 mit vielseitigen Rennen, genauso wie mit atemberaubender Bergkulisse.
Von Eva-Maria Fankhauser
Ginzling – Es geht über schöne Wanderwege, durch eindrucksvolle Natur, mit Weitblick über die Zillertaler Alpen. Es geht aber auch steil bergauf, über Felsen, Schnee und in schwindelerregende Höhe. Zeit zum Verschnaufen bleibt keine, denn die Uhr tickt und die Konkurrenz klebt einem an der Sohle. Das Schlegeis 3000 lässt als Berglauf-Veranstaltung die Herzen der Trailrunner höherschlagen. Bei unterschiedlichen Rennen treffen am 22. und 23. Juli im Zillertal Hobbysportler auf die Welt-Elite.
Viele lockt aber nicht nur die Aussicht auf Sieg und eine Bestzeit, sondern auch die Aussicht auf der Strecke am Schlegeisspeicher im hintersten Zillertal. Für viele Bergläufer ist es ein besonderes Rennen. So auch für einen der Lokalmatadore Manuel Zorn. Im Vorjahr holte er beim Vertical Race, wo es vom Speichersee innerhalb von 4,9 km schnurstracks zum Gipfelkreuz des Riepenkopfs geht, den zweiten Platz. Rund 1060 Höhenmeter müssen die Teilnehmer in kürzester Zeit bewältigen – Zorn schaffte das in nur 50 Minuten und 30 Sekunden. Heuer will er wieder Vollgas geben. Sein Training läuft auf Hochtouren. Fast täglich ist er unterwegs – je steiler, desto besser. „Ich laufe bei vielen Events mit, aber das Schlegeis 3000 ist für mich heuer eines der wichtigsten Rennen“, sagt Zorn. Zum einen, weil es quasi ein Heimrennen für den Uderner ist, zum anderen, weil die Strecke mehr zu bieten hat als anderenorts. „Sie ist recht technisch und auch die Höhenlage hat einen besonderen Reiz“, sagt er.
Konkurrenz aus aller Welt erwartet alle Bergläufer, die beim so genannten Skyrace der Internationalen Skyrunning World Series mitmachen. Es ist eines von 14 Rennen weltweit und lockt Teilnehmer aus 26 Nationen an – von Amerika, Chile, Spanien, Norwegen bis Japan oder Südafrika. „Die Besten der Welt sind dabei. Wir haben heuer auch ein sehr starkes Frauenfeld“, sagt Roland Eberl vom Organisationsteam.
Das Skyrace bringt auf 34 Kilometern und mit 2400 Höhenmetern auf einer gespickten hochalpinen Strecke die Teilnehmer ordentlich ins Schwitzen. Es geht von der Staumauer aufs Pfitscherjoch an die italienische Grenze, dann weiter auf Teilen der Peter-Habeler-Runde, wo es übers Unterschrammachkar und der Olpererhütte zur Schlüsselstelle geht: den Aufstieg zur Friesenbergscharte auf knapp 3000 Metern Höhe. Nach einem Abstecher übers Petersköpfl geht’s am Friesenberghaus vorbei und wieder zurück zur Staumauer.
Wer sich das nicht zutraut, kann die kürzere „Trailrun“-Strecke in Angriff nehmen oder im 3er-Team am Schlegeis 3000 teilnehmen. „Besonders ist zudem, dass das Vertical-Rennen heuer als Staatsmeisterschaft gewertet wird“, verrät Eberl. Die Vorfreude sei schon jetzt groß.