Paraclimbing

Plank erfüllte sich mit Heimsieg in Innsbruck einen Karrieretraum

Beeindruckende Leistung von Jasmin Plank.
© KVÖ/Jovanovic

Nachdem es ausgerechnet zu Hause noch nie mit einem Podestplatz geklappt hatte, strahlte Jasmin Plank über ihren ersten Innsbruck-Triumph. Weltmeister Angelino Zeller führte österreichischen Dreifachsieg an.

Von Max Ischia

Innsbruck – Jasmin Plank ist es gewohnt, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Erst recht, seit die damalige Leiterin einer Kinderkrippe neurologische Aussetzer hatte und ihr die Ärzte eine spastische Tetraparese diagnostizierten – die unvollständige Lähmung aller vier Extremitäten. Seither hantelt sich die Hallerin mit der Maxime „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“ durchs Leben. Erst im November wurde sie an der linken Schulter operiert, erkrankte im Februar an Corona, um beim Weltcup-Auftakt Ende Mai in Salt Lake City (USA) ihren zweiten Karriereerfolg zu feiern. Kurz nach der Heimkehr zog sich die 33-Jährige beim Training einen Muskelfaserriss im Trapezius der linken Schulter zu, konnte zuletzt kaum trainieren und erhielt erst nach einem Fitnesstest am Wochenende „grünes Licht“ für den Heimweltcup.

Und gestern? Kletterte Plank, als wären die Hürden der vergangenen Wochen und Monate nicht mehr als Steigbügelhalter gewesen, und erfüllte sich einen Karrieretraum. Nachdem sie zu Hause in Innsbruck noch nie auf dem Podest gestanden war, knackte sie gestern Abend gewissermaßen den Jackpot, kletterte als Einzige zum Top und verwies Melissa Ruiz (USA) und Marta Peche Salinero (ESP) auf die Ehrenplätze. „Ein Traum. All die Mühen der vergangenen Wochen und Tage haben sich ausgezahlt“, strahlte Plank von einem Ohr zum anderen.

Das erfolgreiche Herren-Trio Markus Pösendorfer, Daniel Kontsch und Weltmeister Angelino Zeller.
© KVÖ/Jovanovic

Und nach der Galavorstellung der Hallerin ließen sich die KVÖ-Herren nicht dreimal bitten und feierten im Anschluss einen vielumjubelten Dreifacherfolg. Weltmeister Angelino Zeller hielt dabei seine beiden Teamkollegen Markus Pösendorfer und Daniel Kontsch in Schach. Für einen weiteren Stockerlplatz in Rot-Weiß-Rot hatte zuvor Edith Scheinecker in der Klasse der Sehbehinderten/Blinden gesorgt. Die 55-jährige Dauerbrennerin mit der orangen Mütze kämpfte auch gegen Corona-Nachwehen an und wurde Dritte.

Weltmeister Zeller in Aktion.
© KVÖ/Jovanovic

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