Raiders gewannen ELF-Schlager, Telfs Patriots stehen im AFL-Halbfinale
Die Telfs Patriots verlängerten mit dem Halbfinal-Einzug ihre traumhafte Football-Saison und wollen nun in die Austrian Bowl. Die Swarco Raiders besiegten vor 4686 Zuschauern ELF-Meister Frankfurt Galaxy.
Von Daniel Suckert
Innsbruck Wann, wenn nicht heuer? Das denkt sich Patriots-Präsident David Mariani. Und der rief gestern nach dem sensationellen Einzug ins Halbfinal-Play-off der Austrian Football League (AFL) gleich die nächsten Ziele aus. Da die Mödling Rangers am Vortag unerwartet klar (16:42) den Pragern unterlagen, reichte den Telfern ein 19:14-Heimerfolg vor 1000 Zuschauern gegen Znojmo. Den Swarco Raiders gelang vor knapp 4700 Fans am Tivoli ein sportliches Ausrufezeichen im ELF-Schlager gegen Meister Frankfurt Galaxy: 23:17.
🏈 Schauplatz Telfs: Vor einigen Wochen saß Patriots-Präsident Mariani bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz und erklärte mit einem Lächeln: „Wir wollen ein bisschen mitspielen.“ Das erste Jahr in der höchsten rot-weiß-roten Liga und dann noch als klarer Underdog, der als einziges Team ehrenamtlich geführt wird – da wusste niemand, was kommen würde. Gestern, um kurz vor 17 Uhr, erklärte Mariani mit einem viel breiteren Grinser: „Aus dem ‚a bissi mitspielen‘ ist das Halbfinale geworden.“
Den Ausrutscher der Rangers am Vortag nützten die Telfer eiskalt aus. Auch zur Freude von Headcoach Nick Kleinhansl: „Es war das erwartet brutale Spiel. Es ist ein Wahnsinnsgefühl.“ Und der Präsident ergänzte: „Jetzt wollen wir ins Finale, in die Austrian Bowl. Das Team ist heiß, gegen die Danube Dragons haben wir nur ganz knapp verloren. Wir können das schaffen.“
🏈 Schauplatz Innsbruck: Die Anspannung rund um das Innsbrucker Tivoli war am heißen Sonntagnachmittag gut spürbar. Vor dem Münzwurf war klar, das Spitzenspiel in der European League of Football (ELF) würde für die Swarco Raiders richtungsweisend sein. Der amtierende Meister war die erste richtige Bewährungsprobe. Und die bestanden die Tiroler mit Bravour: Der 23:17-Heimerfolg war ganz nach dem Geschmack von Headcoach Kevin Herron. „Am Ende wollten wir es einfach mehr“, erklärte der Coach der Raiders und ließ tief blicken: „Wir haben die gesamte Woche gesagt: ,Das ist ein Play-off-Spiel für uns.‘ Jetzt stehen wir mit einem ,big win‘ da – ich bin stolz auf meine Jungs.“
Von Anfang an war jede Menge Emotion in der Partie. Die deutsche Vorberichterstattung sah das Tiroler Team als klaren „Underdog“, dementsprechend „ang’fressen“ waren die Gäste, als es nicht nach Wunsch lief. „Unsere Defensive hat heute einen großen Schritt nach vorne gemacht“, freute sich Vorstandsmitglied und Ex-Footballer Peter Schwazer. Dass knapp 4700 Fans auf den Tribünen saßen, freute Schwazer besonders: „Beim letzten Frankfurter Angriff war es ohrenbetäubend laut. Am Ende sind wir alle mit dem Sieg belohnt worden.“