Tanz

Ukrainische Ballerinen in St. Johann: Die Probleme der Welt lustvoll wegtanzen

Serjih Kachura nahm die jungen Ballerinen der Austria-Tanz-Akademie unter seine Fittiche.
© Schlocker

Sozusagen als Vorgeschmack auf das vom 16. Juli bis 6. August in St. Johann stattfindende internationale „Dance Alps Festival“ war die große Show vergangenen Donnerstagabend am Hauptplatz gedacht, deren Reinerlös ukrainischen Waisenkindern zugutekommen sollte.

St. Johann i. T. – Sozusagen als Vorgeschmack auf das vom 16. Juli bis 6. August in St. Johann stattfindende internationale „Dance Alps Festival“ war die große Show vergangenen Donnerstagabend am Hauptplatz gedacht, deren Reinerlös ukrainischen Waisenkindern zugutekommen sollte. Sie ist leider sprichwörtlich ins Wasser gefallen, weshalb der Event in die Ballettschule übersiedeln musste, allein mit den Eltern der rund 20 Nachwuchsballerinen der St. Johanner Austria-Tanz-Akademie als Zuschauer.

Die wirklichen Diven des Abends des von hoher Professionalität und großen Emotionen bestimmten Abends waren allerdings die wegen des Kriegs in der Ukraine im Bezirk Kitzbühel gestrandeten Primaballerinen Viktoriya Tkatch und Yuliia Ryzha sowie das im süddeutschen Raum lebende Tänzerpaar Viktoriya Dimovska und Adel Kinzikeyev. Ganz besonders aber auch der Solotänzer der Lemberger Staatsoper Serhiy Kachura, der unter den Top Ten der europäischen Tänzerelite gehandelt wird.

Während seine Frau Viktoriya Tkatch bereits im März ihre Heimat verlassen hat – allein aus Sorge um ihre zwei kleinen Kinder, wie sie sagt –, tanzt Kachura in der prinzipiell noch immer geöffneten Staatsoper von Lemberg, sofern es die kriegerischen Ereignisse zulassen. Tanzend gelinge es, für kurze Zeit die Probleme zu vergessen, sagt Kachura, der überglücklich ist, dass er seine Familie zwei Wochen lang hat besuchen dürfen, gestern allerdings wieder in die Ukraine zurückmusste. In eine sehr ungewisse Zukunft. In der permanenten Angst, wie so viele andere Künstler an die Front abkommandiert zu werden.

Wobei Serhiy Kachura ein Mann ist, den man sich mit einem Gewehr in der Hand so gar nicht vorstellen kann. So viel besser in einer Masterclass, wie der, in der er am Freitag die St. Johanner Elevinnen unter seine Fittiche genommen hat. Eine Riesenchance für die jungen Ballerinen, unter denen es immer wieder große Talente gebe, so Beate Stibig-Nikkanen, die künstlerische Leiterin des „Dance Alps Festival“, das seit vielen Jahren fixer Bestandteil des St. Johanner Kultursommers ist. (schlo)

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